Klimagerechtigkeitskampf bereits verloren?

Die Leugnung der Klimakatastrophe in Teilen der Gesellschaft, wie sie auch von der in den letzten Monaten erstarkten Alternative für Deutschland vertreten wird, schockiert.

Rassistische Weltbilder stehen auch für Verachtung und Empathielosigkeit. Selbst wenn wissenschaftliche Erkenntnisse nicht abgestritten würden, bietet Egoismus keine Lösungsansätze für eines der wichtigsten globalen Probleme.

Wird den Rassist*innen ihnen nicht Einhalt geboten, werden sich die die Menschen noch mehr voneinander abschotten, gegeneinander in Stellung bringen und in Kriegen gegenseitig niedermetzeln.

Wieviel Zulauf werden sie erst erhalten, wenn die Klimakatastrophe unsere Breitengrade richtig erreicht hat?

Es gibt keine Hoffnung, den globalen Kapitalismus zu überwinden, der ebenfalls empathie- und gedankenlos weiter auf Wirtschaftswachstum, Profitmaximierung und Ausgrenzung setzt, ohne Rücksicht auf die Folgen. Wobei es diesen System gut gelingt, uns einzulullen, dass die Zeichen der Zeit erkannt wurden und dabei doch nur Bereitschaft für einige Kompromisse zeigt. So lassen wir uns weiter tagtäglich betrügen und unser Gewissen beruhigen. Für Widerstand fehlen die Menschen. Kapitalismus sei die beste aller Organisierungsformen der Menschheit, ist oft zu vernehmen. Nicht nur von den bisherigen Profiteuren.

Es wird noch Generationen geben, aber unter welchen Bedingungen werden sie existieren müssen? Wer sind die Opfer unseres Egoismus? Wer und was bleibt auf der Strecke? Was bedeutet dieser Sieg des Kapitalismus für unsere Zukunft?

Die Neigung zur Selbstdarstellung, Egozentrismus, Borniertheit und Geschwätzigkeit vieler sich recht erfolgreich inszenierenden Protagonist*innen der Klimagerechtigkeitsbewegung sind problematisch. Gewinnen sie an Einfluss, droht, dass sie zum Teil des Problems werden. Skepsis gegenüber Machtstrukturen ist immer angebracht. Solidarität untereinander, auch zwischen Menschen und Gruppen, die sich eigentlich nahestehen, verkommt immer wieder zur Worthülse. Das gilt für regionale Zusammenschlüsse, wie für länderübergreifende Organisationen. Von Bedeutung ist die Basis, nicht die von sich so überzeugten Stellvertreter*innen, die sich gerne etwas zurücknehmen können.

Vor allem aber begründet die eigene Bedeutungslosigkeit und Systemunterwürfigkeit (von der sich auch bei uns kaum jemand freisprechen kann), Hoffnungslosigkeit. Das gilt auch in den selbstgeschaffenen Wohlfühloasen, in der wir hier uns noch einrichten können. Ablenkungsmöglichkeiten gibt es hier bei uns noch genug, häufig nehmen wir sie dankbar an.

Ob der Kampf um Klimagerechtigkeit bereits jetzt verloren ist, darüber lässt sich sicherlich streiten. Über die fatalen Auswirkungen des Scheiterns, sind „wir“ uns längst bewusst. Der AFD, die von so vielen gewählt wird, gelingt noch nicht einmal das. Stellen wir uns gemeinsam dieser braunen Gefahr und schaffen wir gemeinsam echte Alternativen!

Wuppertal: Update zu den Osterholz-Prozessen

Am 21. Dezember 2023 gab es am Amtsgericht Wuppertal gleich zwei Verhandlungen im Kontext mit der Räumung des Osterholzes.

Im Berufungsverfahren einer Fotojournalistin, die bereits Ende Mai zu sechzig Tagessätzen verurteilt wurde, besteht die Staatsanwaltschaft auf einen neuen Verhandlungstag.

Das Verfahren gegen einen älteren Besetzer wird dagegen mit der Auflage eingestellt, dass eine Geldzahlung in der Höhe von 1000 Euro an eine soziale bzw. gemeinnützige Einrichtung geleistet wird.

Die von Repression Betroffenen freuen sich auch weiterhin über solidarische Prozessbegleitung.

Widerstand im Hambacher Forst – Ein Interview

Seit dem Kohlekompromiss 2020 steht fest, dass der Hambacher Forst wohl nicht den Kettensägen von RWE zum Opfer fallen wird. Das heißt jedoch nicht, das der Wald gerettet ist. Das Anarchistische Radio Berlin hat bereits im Oktober diesen Jahres mit Aktivist_innen aus dem Hambacher Forst über die aktuelle Situation in Europas größter autonomer Zone gesprochen.

Zu der im Radiobeitrag des Anarchistischen Radios Berlin im September / Oktober veranstaltete Infotour gibt es einen Text, der die angesprochenen Punkte kurz zusammenfasst.

Das Anarchistische Radio hat auch schon früher über den Hambacher Forst berichtet:

Auch von der mit den Berliner*innnen befreundeten Freien Radiogruppe The Final Straw gibt es einen Beitrag zum Hambacher Forst – natürlich auf englisch. Ihr findet ihn hier.

Alle aktuellen Infos über den viele Jahre besetzten Wald, findet ihr unter hambacherforst.org.

Spendenaufruf Der Mahnwache Lützerath

Seit nunmehr über 3 Jahren, ist die Mahnwache Lützerath in der
Klimagerechtigkeitsbewegung aktiv.
Auch nach der Räumung Lützeraths sieht sie es weiterhin als ihre
Aufgabe auf die Probleme in ihrer Region bzgl. Klimagerechtigkeit
hinzuweisen.
Ihre Arbeit gestaltet sich vielfältig. Mit ihren Themenschwerpunkten
(Bildung/Kultur, MaWa on Tour, Dorf- und Waldspaziergänge, Kaffee und Austausch) knüpft sie an ihre Arbeit in Lützerath an.
Natürlich entstehen dabei auch laufende Kosten

  • Instandhaltung des Bündnismobils für die Klimagerechtigkeitsbewegung
    in NRW
  • Honorarkosten im Bereich Bildung und Kultur
  • Fahrtkosten um Aktionen anderer Akteure zu unterstützen sowie
    Prozessbegleitung
  • Infomaterial
  • Instandhaltung unseres Inventars
  • offene Rechnungen für noch laufende Klagen bzgl. Lützerath
    (Mahnwache) und Einschränkung des Versammlungsrechts.

Die Mahnwache würde sich sehr über eure Spenden freuen!

Mahnwache Lützerath Lebt e.V.!
GLS Bank
IBAN:
DE 69 4306 0967 1322 4871 00

Spendenquittungen könnte ausgestellt werden!

Wuppertal: Mahnwache & Solidarische Prozessbegleitung am 16. Juni

Mahnwache

Nachdem bereits Ende Mai eine Foto-Journalistin im Zusammenhang mit der Räumung des Osterholzes wegen Hausfriedensbruchs zu sechzig Tagessätzen verurteilt wurde, traf es dieses Mal die ehemalige Besetzung selbst.

Auch am 16. Juni wurde der Prozess am Amtsgericht solidarisch begleitet. Hier ist anzumerken, dass der Verhandlungsraum zu klein gewesen ist, so dass heute nicht alle Unterstützer*innen der Verhandlung folgen konnten.

Dieses Mal ist das Strafmaß vierzig Tagessätze, zu dem ein* Gefährt*in verurteilt wurde.

Bei Hausfriedensbruch handelt es sich um ein absolutes Antragsdelikt d.h. der Staat kann nur auf Antrag des „Geschädigten“ tätig werden. Und die Geschäftsführung des Familien-Unternehmens Oetelshofen hat früh verlauten lassen, dass es ihr unbedingter Willen ist, dass auch die nächsten Prozesse zu Schuldsprüchen führen.

Gesetztliche Regelungen bedeutet aber eben nicht, dass ein intaktes Ökosystem oder ein Freiraum mit Baumhäusern samt interessanter alternativer Lebensentwürfen vor der Zerstörung geschützt werden.

Oder dass wenigstens die drohende Klimakatastrophe eine Relevanz hätte, die bekanntermaßen durch Abholzung von Wäldern beschleunigt wird.

Ganz im Gegentei, ist es Aufgabe des Staates hier Amtshilfe für die Unternehmen zu leisten, die für ihren Profit räumen und roden lassen.

So wird auch in den kommenden Prozessen, die auf jeden Fall solidarisch begleitet werden, Recht gesprochen werden. Aber selbst ein Freispruch, so sehr wir ihn den Betroffenen auch gönnen, würde das System, Profit über Vernunft zu stellen, nicht ins Wanken bringen.

Erfreulich ist gewesen,dass es bei der Mahnwache auch ein Solitransparent mit dem Kampf im rheinischen Braunkohlerevier gegeben hat. Auch dort ist der Kampf nicht beendet. Jetzt geht es vor allem darum, dass die Kohle an diesem Ort unter der Erde bleibt. Denn, wer sich ernsthaft noch Hoffnung macht, die Klimakatastrophe abzuwenden, der sollte sich langsam bewusst sein, dass die Ära fossiler Energie vorbei sein muss.

Auch wegen ihres Kampfes gegen die Förderung von Braunkohle mit fatalen Auswirkung für das Leben und die Umwelt wird die Justiz schon bald Menschen für ihren Kampf für Klimagerechtigkeit verurteilen. Auch von dieser Stelle solidarische Grüße nach Lützerath!

am Rande der Mahnwache
am Rande der Mahnwache
Mahnwache

Osterholz – Ein Wald verschwindet

Das Osterholz wäre eigentlich ein erhaltenswertes Biotop, das auch den gehobenen Ansprüchen der beiden lokal organisierten Umweltschutzgruppen AGNU und des BUND genügen sollte. Es ist dennoch nicht zu erwarten, dass sie sich jemals offiziell für den Erhalt solch einer Idylle einsetzen werden. Bekanntermaßen bewerten sie ihr Verhältnis zu den Kalkwerken seit langem als gute Partnerschaft. Das Wald-Ökosystem hat hier dann keine Lobby.

5.5 ha Wald mit ca. 1500 Bäumen wurden vor mehr als einem Jahr gerodet, um den beim Kalkabbau anfallenden Müll an seiner Stelle zu lagern. Vom Abraum des Steinbruchs ist dort bis heute noch nichts zu sehen.

Am 25. Januar 2022, dem ersten Räumungstag, wurde sogar eine Schotterstraße durch den Wald neu angelegt, die die Waldschützer*innen zusätzlich entzürnte.

Die Spuren durch die Räumung & Rodung sind heute noch unverkennbar. Der Einsatz schwerer Maschinen führt zwangläufig zu verdichteten Waldboden, der sich nicht regeneriert.

In der Rodungsaison 22 / 23 ist weiterer Wald verloren gegangen, ohne dass es dagegen ernstzunehmenden öffentlichen Protest gegeben hätte.

Selbst das Ende der Rodungssaison bedeutet nicht, dass im Wald keine Bäume mehr fallen. Zahlreiche frisch gefälllte Bäumstämme säumen den Wanderweg durch das Osterholz. Sie sind bestimmt für ein vorgeblich nachhaltiges Unternehmen aus den Niederlanden. Heute versteht sich einfach alles als öko.

Ob es Absicht ist, dass immer wieder gerade die älteren Exemplare von Laubbäumen dem Wald entnommen werden? Die Lücken sind inzwischen unverkennbar. Kein schöner Anblick, aber dem Unternehmen Oetelshofen hilft es, den Wald im ihren Sinne zu „entwerten“.

Neue Schilder im Wald sind auf den ersten Blick herzallerliebst, in Wahrheit aber heuchlerisch. Ausgerechnet Jäger*innen, die an uns appellieren, Rücksicht auf´s Wild zu nehmen! Dieses Plakat mit der Forderung keinen Müll zu hinterlassen und sich leise zu verhalten, wurde von denen aufgehängt, die diesen Wald in großer, industrieller Dimension für den Abfall ihres Kalkwerkes opfern und durch regelmäßige Massenveranstaltungen und Sprengungen für Lärm sorgen.

Verspricht uns das billigst grünwaschende Unternehmen Oetelshofen nicht immer großspurig, das Osterholz würde bleiben? Falls dann doch einmal etwas an Fläche verloren ginge, gebe es immer noch ökologisch wertvolle Aufforstungsmaßnahmen? Richtig, seit einiger Zeit dürfen an einer Stelle des Waldes zahlreiche junge Fichten in Reihe wachsen, die durch Terminaltrieb-Manschetten aus blauen Plastik vor Rehen geschützt werden. Schick!

Monokulturen versprachen Waldbesitzer*innen in der Vergangenheit immer verhältnismäßig schnelle Profite. Ob unsere kleine Pflanze hier es einmal bis zur Holzernte schafft? Oder gelingt es ihr durch Absterben, sich der Fällung zu entziehen? Ein Blick auf das Nadelholz in direkter Nähe, spricht dann eher für Letzteres.

Leider beteiligen sich nur noch wenig Interessierte an den bis ins Jahre 2023 noch zweimonatlich stattfindenen Waldspaziergängen. Wobei leider auch die Mobilisierungsbemühungen zuletzt deutlich nachgelassen haben. Vieles was im Wald passiert, dringt kaum noch an die Öffentlichkeit.

Entgegen der Beteuerung der Kalkwerke Oetelshofen, dass das Osterholz bleibt, kann vor Ort leicht erkundet werden, wie Baum für Baum verschwindet und sich Stück für Stück das Unternehmen den Wald einverleibt.

1. Mai 23 in Wuppertal. Kein Grund zum Feiern.

Seit 1986 findet in Wuppertal die traditionelle autonome 1. Mai-Demonstration statt. Bis heute ist sie nicht angemeldet. Viele Menschen rund um die bergische Metropole werden sich an viele Jahre gut besuchter und unterhaltsamer Demonstrationen erinnern.

Doch das ist Geschichte.

Seit einigen Jahren blockieren Polizeikräfte den Demoweg, provozieren und nehmen Teilnehmer*innen in Gewahrsam. Kein Schritt bleibt unüberwacht.

Im März diesen Jahres hat der Stadtrat zugestimmt, das Autonome Zentrum abzureißen, um Platz für die Infrastruktur der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion zu schaffen, die dem türkischen Präsidenten Erdogan untersteht.

Aus diesem Grund wurde in vielen Städten zu einem viertägigen Tanz-und Kampffestival für den Erhalt des Autonomen Zentrums mobilisiert.

Am Freitag, den 28. April nahmen immerhin fast vierhundert Menschen an einer Nacht-Tanzdemonstration teil.

Leider haben sich dann am 1. Mai zu wenige solidarisch gezeigt. Sicherlich waren wir auch nicht kreativ genug, um trotz der völlig überzogenen und für Außenstehende oft lächerlich erscheinenden Repression eine Demo durchzuführen.

Es bleibt zu hoffen, dass sich in den kommenden Wochen doch noch mehr Menschen dazu entschließen, sich gegen den Verlust eines der letzten Freiräume dieser Art zu wehren. An dieser Stelle sei noch einmal daran erinnert, wem das AZ bald weichen soll.

Hintergrundinfos und Termine findet ihr auf der Seite:

https://az-wuppertal.de/

Galaktische Tanzdemo am 28. April
Galaktische Tanzdemo am 28. April
1. Mai. Polizei verhindert, dass sich ein Demonstrationszug in Bewegung setzt.
Überwachungsstaat

Naturschutz und Klimaschutz im Widerstreit? Der Wald ist viel mehr als nur ein Kohlenstoffspeicher

Ehemaliges Osterholz

Für die BundesBürgerInitiativeWaldSchutz , die bereits vor einiger Zeit mit uns in Kontakt getreten ist, hat Axel Schmoll im letzten Jahr einen interessanten Artikel verfasst. Er beschäftigt sich auch mit der Frage, ob es sinnvoll ist Wälder für erneuerbare Energien abzuholzen und geht auf die Auswirkungen für die Umwelt ein.

Im Text heißt es dazu:

„Es kommt auf jede Naturfläche an. Wir dürfen unsere Wälder keinesfalls noch weiter fragmentieren… Und auch dabei darf es nicht bleiben. Wir müssen der Natur und unseren Wäldern wieder mehr Raum geben und ihnen eigendynamische Entwicklungen zugestehen. Wir müssen die Feldflur naturnah umgestalten, ökologisch bewirtschaften und den Wasserhaushalt in der Landschaft reparieren.“ Und letztendlich: „Wir müssen mit den Ressourcen unseres Planeten endlich schonend umgehen und den Verbrauch deutlich drosseln.

Wer Artensterben und Klimakrise gegeneinander ausspielt und Natur für den Ausbau regenerativer Energien der Zerstörung preisgibt, hat nicht verstanden, in welcher Umwelt- und Ökosystemkrise und an welchem Punkt dieser Krise wir uns eigentlich befinden. „

Vollständiger Artikel auf:

bundesbuergerinitiative-waldschutz.de

Grüße aus dem Osterholz in den Weelaunee Forest.

Dies ist kein lokaler Kampf

Vom 19. bis zum 26. Februar 2023 hat eine Solidaritätswoche stattgefunden. Sie diente der Unterstützung des Widerstands in Atlanta (USA), der Cop City verhindern und den Weelaunee Forest erhalten will.

Der Aufruf, der uns aus Atlanta erreicht hat, entspricht unserem Verständnis, dass es sich um einen globalen, gemeinsam zu fühenden Kampf handelt.

Die Aufkleber im Osterholzer Wald dienen dem Zweck, Spaziergänger*innen auf das Thema hinzuweisen. Außerdem soll an Tortuguita erinnert werden.

Vor gut einem Jahr wurde das Osterholz in Nordrhein Westfalen geräumt und 5,5  Hektar Wald abgeholzt. Auch in der diesjährigen Rodungssaison wurden wieder Bäume gefällt. Weitere Verluste drohen, bis kaum noch etwas vom Wald übrig ist.  

Die Gefährt*innen in Atlanta, wie alle anderen, die überall auf der Welt, Widerstand gegen Ökozid und Polizeigewalt leisten, können sich unserer Solidarität sicher sein!

Im Osterholz: Stop Cop City. Defend the Atl Forest.
Stop Cop City. Defend the Atlanta Forest! Tort 1996-2023
This is not a local struggle! Capitalism or Ecosystem. Das ist kein lokaler Kampf. Kapitalismus oder Ökosystem.
No Cop City!

Mehr zum Hintergrund

Der Widerstand in Atlanta hat das Ziel die Errichtung des 120 ha großen, 90 Millionen Dollar teuren Trainingsgelände für die Polizei zu verhindern sowie den Weelaunee* Forest zu erhalten.

Zudem wurde im selben Gebiet ein großer Teil des öffentlichen Intrenchment Creekpark einem Filmproduktionsstudio überlassen, um eine Filmbühne zu errichten. Der Park befindet sich in einer ärmeren Wohngegend, in dem viele „People of Color“ leben.

Von der Bevölkerung werden die Projekte mehrheitlich abgelehnt.

Der Kampf um dieses Waldgebiet beinhaltet verschiedene Problemfelder und damit verbundenen Kämpfe, die uns als globale Klimagerechtigkeitsbewegung interessieren sollten.

Wir haben es hier mit brutaler, repressiver staatlicher Gewalt zu tun. Schon bei der letzten Razzia hat die Polizei Pfefferspraygeschosse eingesetzt und die Besetzer*innen mit scharfen Waffen bedroht. Am 18 Januar haben mehrere Polizisten Tortuguita mit mindestens dreizehn Schüssen regelrecht hingerichtet. Eine unabhängige Autopsie hat festgestellt, dass Tort mit erhobenen Händen, im Schneiderseitz getötet wurde.

Die dortige Kriminalisierung geht so weit, dass, Stand Mitte März 41 Menschen wegen „Inländischen Terrorismus“ angeklagt sind, weil sie nicht aus Atlanta selbst kommen und ihnen Mitgliedschaft in angeblichen Gruppierungen vorgeworfen wird, die nicht einmal existieren. Die Höhe der letzten Kaution, für die der Atlanta Solidaritat Fond aufkam, betrug die unfassbare Summe von $391,820! Nach einer direkten Aktion, die die Zerstörung von Infrastruktur zum Ziel hatte, im Rahmen der Aktionswoche zur Verteidigung des Weelaunee Forest und der Einstellung des Projektes „Cop City wurden einige Stunde später auf einem Konzert wahllos anwesende Personen in Gewahrsam genommen. Fast alle, die nicht aus Atlanta kommen, wurden noch am selben Abend freigelassen, der Rest wegen Inländischen Terrorismus inhaftiert. 12 Besucher*innen des Konzertes sind immer noch in Haft, ihne wurde keine Kaution gewährt.

Jetzt sind Waldbesetzer*innen und die am Protest beteiligten Gruppen und Einzelpersonen zusätzlich dadurch bedroht, dass evtl. der Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act (kurz RICO) zur Anwendung kommt. Dieses Bundesgesetz richtete sich ursprünglich gegen Mafiastrukturen.

Neben staatlicher Repression geht es um Gentifrizierung, Rassimus,die kommende Klimakatastrophe, die durch die weltweite Abholzung unserer Wälder beschleunigt wird sowie Zerstörung intakter Natur.

Wie immer spielt das kapitalistische System eine bedeutende Rolle. Die Polizei, die perfekt ausgerüstet, bestens trainiert werden soll, unterstützt die Profitinteressen von Unternehmen. Es ist verständlich, warum auch weltweit bedeutende Unternehmen (z.B Amazon, UPS, Delta Airlines, Coca-Cola) ein Projekt wie Cop City mit ihren Spendengeldern finanzieren. Eine besondere Bedeutung hat der in 64 Ländern tätige Versicherungs- und Finanzkonzern Axa S.A, weil er für Brasfield & Gorrie, der hauptverantwortlichen Baufirma hinter „Cop City“, den Versicherungsschutz übernimmt.

Widerständiges Handeln bietet aber immer auch die Möglichkeit positiver Erfahrungen durch die neu geschaffenen selbstverwalteten Freiräume. Soziale Bewegungen bieten ein Lernfeld einer weitgehend erfolgreichen gemeinschaftlichen Selbstorganisation, ohne sich auf Anführer*innen verlassen zu wollen. Sie bieten eine Alternative zu einer destruktiven, unterdrückenden Welt, die Staat, Polizei und Konzerne repräsentieren und die uns täglich näher an den Abgrund bringt.

Die Themen, um die es geht, sollten uns alle angehen!

Es handelt sich um globale Kämpfe, die nicht voneinander isoliert betrachtet werden können.

Links zum Thema:

defendtheatlantaforest.org

atlantapresscollective.com

stopcopcitysolidarity.org

scenes.noblogs.org

Spenden:

Atlanta Solidarity Fund

Das AZ Wuppertal zur Erinnerung an Tort