Spendenaufruf

Während die Welt brennt, verfolgen Staat und die durch ihn geschützten Unternehmen ihre eigenen Interessen, die als Brandbeschleuniger wirken. Sich dagegen effektiv für die Umwelt und Klimagerechtigkeit einzusetzen, wird staatlich sanktioniert. Doch die Abschreckung durch repressive Maßnahmen verfehlt einen Teil ihrer Wirkung.  Überall erfahren Betroffene Solidarität. Sie werden nicht alleine gelassen!

Auch die Aktivist*innen, die im Kampf um das Osterholz ins Visier staatlicher Repression geraten, werden finanziell unterstützt.

Bereits im letzten Jahr hat es mehrere Prozesse gegeben, die Kosten verursacht haben. In den nächsten Monaten wird die Verfolgung unserer Gefährt*innen weiter gehen. Einsicht von staatlicher oder unternehmerischer Seite ist wohl kaum zu erwarten.

Deshalb bitten wir erneut um Spenden. Geld, das nicht in Anspruch genommen werden sollte, wird für andere Repressionsfälle genutzt.

Konto:   Spenden und Aktionen
IBAN:    DE29 5139 0000 0092 8818 06
BIC:     VB MH DE5FXXX
Bank:    Volksbank Mittelhessen
Betreff: Osterholz

Rückblick auf das Jahr 2023- Nazi-Parolen im Osterholz

Einige Menschen, wohl noch im jugendlichen Alter, haben im Sommer im Osterholz ihre nazistischen, antisemitischen und rassistischen Parolen, auf Bänken, Bäumen und im Pavillion hinterlasssen. Diese sind den Beteiligten eines Waldspazierganges aufgefallen und wurden als erste Reaktion überklebt.

Auf der von Osterholzsoli nicht mehr genutzen Mastodon Instanz wurde über die widerliche Hetze berichtet, über die nicht geschwiegen werden darf.

Es verwundert nicht, dass rechte Kreise in ihrer lebenfeindlichen Einstellung, auch den Kampf um Klimagerechtigkeit aktiv bekämpfen.

Es wäre verharmlosend, die Schmierereien nur auf die Provokation zu reduzieren.

Diese Parolen stehen auch für das Weltbild und die Umsetzung des Vernichtungswillens, die vor nicht einmal hundert Jahren, Deutschland ausgemacht haben und uns heute nicht fremd sind . Sie erinnern uns daran, dass wir uns immer und überall gegen Rechts engagieren müssen, wenn dieser Hass wohl niemals aus den Köpfen zu bekommen sein wird.

Tümpeltown – nur eine weitere Räumung einer Besetzung?

Regelmäßig bedeutet die Rodungssaison ein Phyrrussieg für den Staat. Nach drei Tagen hat am 17. Januar 2024 in Hannover die Polizei die Waldbesetzung „Tümpeltown“ in der Leinemasch geräumt, damit mit der Rodung begonnen werden kann. Diesmal mussten für den Ausbau eines Schnellweges erneut Natur und ein autonomer Freiraum weichen.

Bereits Anfang Oktober 2023 hat eine Anarchistin und Waldbesetzerin aus der Leinemasch einen Text zu der Frage „Tümpeltown – nur eine weitere Räumung einer Besetzung?“ geschrieben.

Quelle: Aktions-Ticker Leinemasch, 16. Januar 2024

„(…)Sollte Tümpeltown fallen und die Leinemasch zerstört werden, wäre das ein Befeuern der Klimakrise, ein weiterer Angriff auf Biodiverisität und Umwelt, das Gegenteil einer sozial- und klimagerechten Mobilitätswende oder kurz gesagt ein derber Schlag ins Gesicht unserer Mitmenschen im Globalen Süden sowie kommender und junger Generationen überall.

Neben einem solchen fossilen Weiter-so, würde damit aber auch ein Freiraum, ein Zuhause und ein Ort der Bildung zerstört werden. Gewalt, Repressionen, Verletzungen und Trauma sind nicht selten die Folge von Räumungen. Unsere Bewegung wäre ohne Tümpeltown um einen widerständigen Ort ärmer.(…)“

Link zum Text

Informationen zur ehemaligen Besetzung:

Tümpeltown Blog

Barrio „Tümpeltown“ auf Mastodon

Klimagerechtigkeitskampf bereits verloren?

Die Leugnung der Klimakatastrophe in Teilen der Gesellschaft, wie sie auch von der in den letzten Monaten erstarkten Alternative für Deutschland vertreten wird, schockiert.

Rassistische Weltbilder stehen auch für Verachtung und Empathielosigkeit. Selbst wenn wissenschaftliche Erkenntnisse nicht abgestritten würden, bietet Egoismus keine Lösungsansätze für eines der wichtigsten globalen Probleme.

Wird den Rassist*innen ihnen nicht Einhalt geboten, werden sich die die Menschen noch mehr voneinander abschotten, gegeneinander in Stellung bringen und in Kriegen gegenseitig niedermetzeln.

Wieviel Zulauf werden sie erst erhalten, wenn die Klimakatastrophe unsere Breitengrade richtig erreicht hat?

Es gibt keine Hoffnung, den globalen Kapitalismus zu überwinden, der ebenfalls empathie- und gedankenlos weiter auf Wirtschaftswachstum, Profitmaximierung und Ausgrenzung setzt, ohne Rücksicht auf die Folgen. Wobei es diesen System gut gelingt, uns einzulullen, dass die Zeichen der Zeit erkannt wurden und dabei doch nur Bereitschaft für einige Kompromisse zeigt. So lassen wir uns weiter tagtäglich betrügen und unser Gewissen beruhigen. Für Widerstand fehlen die Menschen. Kapitalismus sei die beste aller Organisierungsformen der Menschheit, ist oft zu vernehmen. Nicht nur von den bisherigen Profiteuren.

Es wird noch Generationen geben, aber unter welchen Bedingungen werden sie existieren müssen? Wer sind die Opfer unseres Egoismus? Wer und was bleibt auf der Strecke? Was bedeutet dieser Sieg des Kapitalismus für unsere Zukunft?

Die Neigung zur Selbstdarstellung, Egozentrismus, Borniertheit und Geschwätzigkeit vieler sich recht erfolgreich inszenierenden Protagonist*innen der Klimagerechtigkeitsbewegung sind problematisch. Gewinnen sie an Einfluss, droht, dass sie zum Teil des Problems werden. Skepsis gegenüber Machtstrukturen ist immer angebracht. Solidarität untereinander, auch zwischen Menschen und Gruppen, die sich eigentlich nahestehen, verkommt immer wieder zur Worthülse. Das gilt für regionale Zusammenschlüsse, wie für länderübergreifende Organisationen. Von Bedeutung ist die Basis, nicht die von sich so überzeugten Stellvertreter*innen, die sich gerne etwas zurücknehmen können.

Vor allem aber begründet die eigene Bedeutungslosigkeit und Systemunterwürfigkeit (von der sich auch bei uns kaum jemand freisprechen kann), Hoffnungslosigkeit. Das gilt auch in den selbstgeschaffenen Wohlfühloasen, in der wir hier uns noch einrichten können. Ablenkungsmöglichkeiten gibt es hier bei uns noch genug, häufig nehmen wir sie dankbar an.

Ob der Kampf um Klimagerechtigkeit bereits jetzt verloren ist, darüber lässt sich sicherlich streiten. Über die fatalen Auswirkungen des Scheiterns, sind „wir“ uns längst bewusst. Der AFD, die von so vielen gewählt wird, gelingt noch nicht einmal das. Stellen wir uns gemeinsam dieser braunen Gefahr und schaffen wir gemeinsam echte Alternativen!

Wuppertal: Update zu den Osterholz-Prozessen

Am 21. Dezember 2023 gab es am Amtsgericht Wuppertal gleich zwei Verhandlungen im Kontext mit der Räumung des Osterholzes.

Im Berufungsverfahren einer Fotojournalistin, die bereits Ende Mai zu sechzig Tagessätzen verurteilt wurde, besteht die Staatsanwaltschaft auf einen neuen Verhandlungstag.

Das Verfahren gegen einen älteren Besetzer wird dagegen mit der Auflage eingestellt, dass eine Geldzahlung in der Höhe von 1000 Euro an eine soziale bzw. gemeinnützige Einrichtung geleistet wird.

Die von Repression Betroffenen freuen sich auch weiterhin über solidarische Prozessbegleitung.

Widerstand im Hambacher Forst – Ein Interview

Seit dem Kohlekompromiss 2020 steht fest, dass der Hambacher Forst wohl nicht den Kettensägen von RWE zum Opfer fallen wird. Das heißt jedoch nicht, das der Wald gerettet ist. Das Anarchistische Radio Berlin hat bereits im Oktober diesen Jahres mit Aktivist_innen aus dem Hambacher Forst über die aktuelle Situation in Europas größter autonomer Zone gesprochen.

Zu der im Radiobeitrag des Anarchistischen Radios Berlin im September / Oktober veranstaltete Infotour gibt es einen Text, der die angesprochenen Punkte kurz zusammenfasst.

Das Anarchistische Radio hat auch schon früher über den Hambacher Forst berichtet:

Auch von der mit den Berliner*innnen befreundeten Freien Radiogruppe The Final Straw gibt es einen Beitrag zum Hambacher Forst – natürlich auf englisch. Ihr findet ihn hier.

Alle aktuellen Infos über den viele Jahre besetzten Wald, findet ihr unter hambacherforst.org.

Spendenaufruf Der Mahnwache Lützerath

Seit nunmehr über 3 Jahren, ist die Mahnwache Lützerath in der
Klimagerechtigkeitsbewegung aktiv.
Auch nach der Räumung Lützeraths sieht sie es weiterhin als ihre
Aufgabe auf die Probleme in ihrer Region bzgl. Klimagerechtigkeit
hinzuweisen.
Ihre Arbeit gestaltet sich vielfältig. Mit ihren Themenschwerpunkten
(Bildung/Kultur, MaWa on Tour, Dorf- und Waldspaziergänge, Kaffee und Austausch) knüpft sie an ihre Arbeit in Lützerath an.
Natürlich entstehen dabei auch laufende Kosten

  • Instandhaltung des Bündnismobils für die Klimagerechtigkeitsbewegung
    in NRW
  • Honorarkosten im Bereich Bildung und Kultur
  • Fahrtkosten um Aktionen anderer Akteure zu unterstützen sowie
    Prozessbegleitung
  • Infomaterial
  • Instandhaltung unseres Inventars
  • offene Rechnungen für noch laufende Klagen bzgl. Lützerath
    (Mahnwache) und Einschränkung des Versammlungsrechts.

Die Mahnwache würde sich sehr über eure Spenden freuen!

Mahnwache Lützerath Lebt e.V.!
GLS Bank
IBAN:
DE 69 4306 0967 1322 4871 00

Spendenquittungen könnte ausgestellt werden!