Textsammlung

Aus Gründen der Dokumentation,  findet ihr hier Texte zum Osterholz vor der Teilrodung im Januar 2022 in chronologischer Reihenfolge. Darunter auch einige Texte der Bürgeriniative „Osterholz bleibt“, die ihre Webseite vom Netz genommen hat.   Weitere ergänzende Informationen über den Widerstand gegen die Waldvernichtung erhaltet ihr, wenn ihr folgende Links folgt. 

Jeder Baum Zählt! Seite der Besetzer*innen

Enough 14d zum Osterholz Protest

barrikade.info zum Thema


Osterholz – Das Greenwashing der Firmen Oetelshofen und Iseke

Bürger*inneninitiative Osterholz bleibt! im Juni 2019

Das Gebiet, welches im Osterholzer Wald für eine Abraumhalde des Kalksteinbruchs der Firma Oetelshofen in Haan und Wuppertal gerodet werden soll, beherbergt auch mehrere angeblich unter strengen Schutz stehende Tierarten. Das Angeblich bezieht sich dabei auf den „Schutz“, denn dieser scheint den Plänen zur Rodung von 5 Hektar Wald nicht im Wege zu stehen. Zumindest bis jetzt nicht sowohl von behördlicher Seite, seitens der Firma Oetelshofen, seitens der Firma Iseke und seitens der von Ihr beauftragten Gutachter. Neben verschiedene Vögelarten lebt u.a. die bedrohte Kleinabendsegler Fledermaus in dem Gebiet. Diese nutzt laut Gutachten das Gebiet, welches gerodet werden soll, als Nahrungshabitat. Auch die gemäß FFH-Richtlinie in NRW streng geschützte Nördliche Kammolch lebt in dem Gebiet. Als „Teilsiedler“ mit jahreszeitlich unterschiedlichen Lebensräumen reagieren Kammmolche und andere Arten aber auch empfindlich auf Landschaftsveränderungen im weiteren Umfeld der Gewässer. So führt die Abholzung von Hecken und anderen Feldgehölzen zum Verlust von Sommer- bzw. Überwinterungshabitaten. Auch der unter strengen Schutz stehenden Kreuzkröte lebt in dem von Rodung bedrohten Gebiet. Das Gutachten schreibt über die Folgen für die kreuzkröten: „Fortpflanzungshabitat der Art ist vom Vorhaben betroffen, der Verlust kann auch zu Tötung bzw. Verletzung von Individuen führen.“.

In dem Gutachten (Stand September 2018) steht u.a.: „Im Juli 2018 wird die Planfläche der Haldenerweiterung mit einem Krötenzaun eingeschlossen um die Amphibien auf die Haldenerweiterungsfläche abzufangen und zudem eine Zuwanderung zu unterbinden. Hierzu wird der Amphibienzaun der entlang des Milchweges steht und der Erfassung der Wanderbewegungen diente, bis an den Haldenfuß verlängert. Da erfahrungsgemäß im Sommer in diesem Waldbereich nur wenige Amphibien aktiv sind, muss der Zaun stehen, bevor die Tiere in den Winterlebensraum einwandern können.“. Neben dem Fakt das Amphibien wie z.B. Kröten und Molchen durch den Zaun Lebensraum genommen wird, konnten wir heute feststellen das der Zaun an mehrere Stellen kaputt ist und aus dem Grund gar keinen Schutz für diese Tiere bietet.

Und nicht nur Molche und Kröten sind betroffen. Im Gutachten steht auch dass der Verlust von Nahrungshabitat und mögliche Störungen für die Uhu Eulen die dort leben nicht generell ausgeschlossen werden kann. Wir haben vieles über die Eulen, mit denen die Firma Oetelshofen so gerne ihr „Greenwashing“ betreibt, auf der Webseite „Niederbergischen Uhu-Projekt“ gelesen. So steht auf der Webseite u.a.: „Die Steinbruchbetreiber schützen die Brutplätze, kümmern sich um verletze oder geschwächte Tiere und bereiten den Umzug zum neuen Brutplatz vor, sollte der alte dem Abbau im Weg stehen.“. Die Brutplätze stehen aber nicht dem Abbau im Wege, sondern der Abbau kommt den Bruttplätzen in die Quere. Weder auf der Website der Kalkwerke H. Oetelshofen GmbH & Co. KG, noch auf der Seite vom Niederbergische Uhu-Projekt, welche auch von Oetelshofen betrieben wird, haben wir die Informationen gefunden, dass die Eulen durch die Rodung und die Halde möglicherweise vertrieben werden. Mit der Liebe zu den Tieren kann es also nicht weit her sein, wenn in Kauf genommen wird, dass die Eulen und andere Tiere möglicherweise aus dem Wald vertrieben werden.

Und dies sind nicht die einzigen Tiere die in dem betroffenen Gebiet leben und offiziell unter strengem Schutz stehen, der aber bis jetzt noch nicht dazu geführt hat, dass von offizieller Seite, den Rodungs-Plänen eine klare Absage zu erteilt wird. Wir tun dies aber und werden uns für den Osterholz Wald und die da drin lebende Pflanzen- und Tierarten einsetzen.

Kommt zu den Waldspaziergängen am 30. Juni und 07. Juli 2019: Osterholz Bleibt!

„Osterholz bleibt“


Wuppertal / Haan: Ein Waldspaziergang mit Überraschungen

Bericht vom 1. Waldspaziergang am 30.6.2019 der Bürger*inneniniative Osterholz bleibt!

Ein Waldspaziergang gegen die Rodung von 5 Hektar des Osterholzes mit schönen Überraschungen. Es brodelt an der Statdtgrenze von Wuppertal und Haan-Gruiten.

Der Osterholz liegt auf die Stadtgrenze von Wuppertal und Haan-Gruiten. Dort möchte die Firma Oetelshofen noch dieses Jahr 5 Hektar Wald roden. Der Betreiber von einem Kalksteinbruch geht seit Jahrzehnten mit einer Salami Taktik vor, hier wird ein bißchen gerodet, da wird ein bißchen gerodet und es geht ja immer nur um ein kleines stückchen Wald. Dieses mal sind es 5 Hektar Wald für eine Abraumhalde. Eine Abraumhalde ist ein verniedlichendes Wort für eine Mülldeponie. Dort soll das unbrauchbaren Material das aus der Kalksteingrube gefördert wurde gelagert werden.

Heute, Sonntag den 30. Juni 2019, wurde mittels eines ersten Waldspazierganges dagegen protestiert. Obwohl es ein Dorfsfest in Haan-Gruiten gab, begaben sich etwa 70 Menschen in den Wald. Es wurde gezeigt, welcher Teil vom Wald gerodet werden soll und welche Funktionen der Wald für das Ökosystem hat. Während des Spaziergangs war Till Iseke, Assistent der Geschäftsführung auch anwesend und hat dort mit Teilnehmer*innen diskutiert. Über die Kalklieferungen an RWE’s Braunkohleindustrie wollte er nicht so gerne sprechen. Als ihm gesagt wurde das diese Kalklieferungen wichtig für die Braunkohleindustrie sind und die Firmen Iseke und Oetelshofen deswegen mitverantwortlich für die größte Umweltzerstörung in NRW sind, wiegelte er das ab. „Das sehe er anders…“ Das hat jetzt nicht wirklich jemanden überrascht, Till Iseke lenkte dann schnell wieder vom Thema ab und versuchte weiterhin Menschen zu überzeugen. Dies gelang ihm allerdings nur mäßig.

Ein großen Teil von dem am Osterholz geförderten Kalk geht an Thyssen-Krupp, ein anderer großer Teil geht an RWE’s Braunkohlen Industrie im Rheinischen Revier. Der Kalk von Oetelshofen wird in Entschwefelungsanlagen in den Braunkohlekraftwerken eingesetzt. Kalk wird in Kombination mit Kraftwerksasche aber auch direkt im Braunkohlentagebau benötigt und zwar als Säure-Puffer. Hiermit wird versucht den steten Strom von Schadstoffen in den Untergrund vom Tagbau zu stoppen. Der BUND schreibt dazu: „Im Endeffekt könnten diese Maßnahmen lediglich zu einer Reduzierung der Pyritverwitterung um circa vier Prozent führen. Damit ist eine relative Minimierung der Versauerung des Grundwassers von maximal einem Drittel erreichbar, das heißt es verbleiben zwei Drittel Versauerungspotential.“

Ein großen Teil von dem am Osterholz geförderten Kalk geht an Thyssen-Krupp, ein anderer großer Teil geht an RWE’s Braunkohlen Industrie im Rheinischen Revier. Der Kalk von Oetelshofen wird in Entschwefelungsanlagen in den Braunkohlekraftwerken eingesetzt. Kalk wird in Kombination mit Kraftwerksasche aber auch direkt im Braunkohlentagebau benötigt und zwar als Säure-Puffer. Hiermit wird versucht den steten Strom von Schadstoffen in den Untergrund vom Tagbau zu stoppen. Der BUND schreibt dazu: „Im Endeffekt könnten diese Maßnahmen lediglich zu einer Reduzierung der Pyritverwitterung um circa vier Prozent führen. Damit ist eine relative Minimierung der Versauerung des Grundwassers von maximal einem Drittel erreichbar, das heißt es verbleiben zwei Drittel Versauerungspotential.“

Wir schicken solidarische Grüße aus dem Wuppertaler/Haaner Osterholz an alle diesen lieben Menschen im Hambacher Wald.

Nächsten Sonntag findet der zweite Waldspaziergang statt. Wir treffen uns um 13:00 Uhr auf dem östlichen Wanderparkplatz Grube 7 (Nähe Kreuzung Hahnenfurther Weg – Habbach, dort steht ein Schild Wanderparkplatz Grube 7), Haan (Gruiten)


Osterholz Bleibt Demonstration in Wuppertal Vohwinkel – Die Verbindung mit Hambacher Forst

Enough 14 im Juli 2019

Rund 300 Menschen sind am Samstag auf die Straße gegangen, um gegen die Abholzung des Osterholz-Waldes im Wuppertaler Ortsteil Vohwinkel zu protestieren. Die Osterholz Bleibt Bewegung ist noch sehr jung, wird aber immer stärker. Ein Bericht.

Das Unternehmen Oetelshofen will weitere 5 Hektar im Osterholzwald abholzen. Diesmal sagt der Kalkgrubenbetreiber, dass sie mehr Platz brauchen, um ihren Abraumhalde zu vergrößern (ein schönes Wort für Mülldeponie). Oetelshofen begann 1937 mit dem Betrieb von Kalkgruben im Osterholz. Seitdem wurden große Teile des Waldes durch das Unternehmen zerstört.

Etwa eine halbe Stunde vor Beginn der Auftaktkundgebung der Demo kamen die ersten Leute an. Nach den Waldspaziergängen am 30. Juni und 7. Juli war die Demonstration die dritte Mobilisierung gegen die Rodungen im Osterholz Wald.

Am 30. Juni nahmen etwa 70 Personen am ersten Waldspaziergang teil. Eine Woche später protestierten etwa 250 Menschen im Wald. Am Samstag stiegen die Zahlen auf 300, mitten in der Ferienzeit in Nordrhein-Westfalen. Während der Auftaktkundgebung sprach ein Redner über die Verbindung zwischen Oetelshofen und RWE, dem Konzern, der die Tagebaue im Rheinland betreibt. Der Tagebau Hambach ist eine Bedrohung f0ür den Hambacher Wald.

Der Redebeitrag über die Verbindung zwischen Oetelshofen und RWE:

„Während RWE immer näher an den Hambacher Wald heran rückt und die ersten Bäume dort schon umgefallen sind, liefert die Wuppertaler Firma Oetelshofen einen großen Teil von dem im Kalksteinbruch Osterholz gefördeten Kalk an die RWE Braunkohle Industrie im Rheinland. Nach allen vorherigen Rodungen im Osterholzer Wald, möchte die Firma Oetelshofen nun fünf weitere Hektar Wald im Osterholz roden.

Die nächsten fünf Hektar Wald, die im Osterholzer Wald gerodet werden sollen, werden noch nicht einmal für die Kalkförderung gerodet, sondern für Müll! Laut Oetelshofen war weniger Kalk im Boden als es ein Gutachten vor der letzten Vergrößerung des Kalksteinbruchs im Osterholz fälschlicherweise prognostiziert hatte. So wurde einiges aus dem Boden geholt, was Thyssenkrupp, RWE und andere Kalkabnehmer der Firma Oetelshofen nicht haben möchten. Aus diesem Grund sollen nun weitere fünf Hektar Wald gerodet werden. Oetelshofen möchte dieses Stück Wald auf der Stadtgrenze von Haan und Wuppertal durch einen sogenannten „Abhalderaum“ ersetzen, um, wie die Firma Oetelshofen es euphemistisch nennt, „unbrauchbares Material“ zu lagern.

Oetelshofen liefert u.a. Kalk für die Entschwefelungsanlagen der RWE Braunkohlekraftwerke im Rheinland. Natürlich argumentiert Oetelshofen, dass dies den Ausstoß von giftigem Rauch aus den Braunkohlekraftwerken vermindert. Was Oetelshofen nicht sagt, ist, dass die Braunkohlekraftwerke im Rheinland trotzdem die größte Stickstoffdioxid-Wolke in Europa produzieren und dass die Entschwefelungsanlagen die RWE Kraftwerke erst genehmigungsfähig machen.

Kalk wird von RWE auch im Braunkohle-Tagebau im Rheinland benutzt. Kalk wird zusammen mit Kraftwerksasche als Säure-Puffer benutzt, um den stetigen Strom von Schadstoffen in den Untergrund zu minimieren. Während RWE ihre moralischen Umwelt-Verbrechen damit versucht rein zu waschen, schreibt der BUND, dass im Endeffekt diese Maßnahmen lediglich zu einer Reduzierung der Pyritverwitterung um circa vier Prozent absolut führen könnten. Damit ist eine relative Minimierung der Versauerung des Grundwassers von maximal einem Drittel erreichbar, das heißt, es verbleiben zwei Drittel Versauerungspotential.

Oetelshofen klopft sich auf die Schultern und betont immer wieder, was ihr Kalk so alles Gutes für die Umwelt tut. Das ist mehr als zynisch. Damit der gefördete Kalk überhaupt brauchbar wird,muss zuerst das gespeicherte CO2 aus dem rohen Kalkstein freigesetzt werden. Das passiert in den Kalkbrennöfen, damit sogeannter Branntkalk entseht. In 2018 hat Oetelshofen 243.000 Tonnen CO2 emittiert. Hinzu kommen noch durch die Kalklieferungen an Konzerne wie RWE und Thyssenkrupp zusätzliche Tonnen von CO2 in die Atmosphäre. Kalkbrennen ist vergleichsweise so „schmutzig“ wie Strom aus Braunkohle. Aus dem industriellen Prozess stammen dabei nur zwei Drittel bis drei Viertel der gesamten Emissionen bei der Kalkherstellung. Der „Rest“ kommt noch aus den eingesetzten fossilen Brennstoffen hinzu. Oetelhofens Kalkbrennöfen VII und VIII bekamen erst vor ein paar Jahren eine Genehmigung, um u.a. mit Braunkohle befeuert zu werden.

Während weiterhin gigantische Mengen an CO2 ausgestoßen werden, sind Wälder wie der Hambacher Forst und der Osterholzer Wald von Rodungen bedroht, obwohl sie jede Menge CO2 speichern. Wir werden aber alles tun um diese Rodungen zu verhindern! Die Zerstörung von Lebensraum für viele Pflanzen, Bäume und Tierarten muss hier und jetzt ein Ende haben!

Hambi Bleibt!

Osterholz Bleibt!

Klimaschutz bleibt Handarbeit!

Nach dieser Rede gab es eine Rede einer Anwohnerin, die sagte, dass sie als Kind viel im Osterholzwald gespielt habe. „Immer mehr Raum zum Spielen in der Natur verschwindet. Wir müssen das beenden.“ Kurz nach 13:30 Uhr begann die Demo im Regen zu laufen. Aber die Stimmung war gut. Die Leute riefen: „Es gibt kein Recht, den Osterholzwald zu fällen!“

Die Demo führte durch einen Teil des Stadtteils Vohwinkel und lief in Richtung einer bereits bestehenden Abraumhalde der Kalksteingrube Oetelshofen in Osterholz.

Am 27. Juli, 15:00 Uhr, findet im Enough Info-Café in der Wiesenstraße 48 in Wuppertal eine offene Diskussion über die nächsten Schritte des Widerstandes gegen die Rodungen im Osterholz statt.


FRIDAYS FOR FUTURE
Ortsgruppen Wuppertal (DE) und Haan (DE)
STELLUNGNAHME ZUM OSTERHOLZ

im August 2019

PROLOG
Wir, die Fridays For Future Ortsgruppen Haan und Wuppertal, positionieren uns im Folgenden zum Planfeststellungsverfahren Erweiterung Abraumhalde Kalkwerke Oetelshofen an der gemeinsamen Stadtgrenze.
Wir haben in den letzten Wochen in einem Arbeitskreis mit möglichst vielen verschiedenen Seiten des Verfahrens gesprochen, den Steinbruch, den Wald und Ratssitzungen besucht, um uns ein möglichst ausführliches Bild von der
Gesamtsituation zu machen. Daraus ist die folgende Stellungnahme entstanden:

FAKTENLAGE
• Die Kalkwerke Oetelshofen liegen am der Grenze Wuppertals zu Haan im Stadtteil Vohwinkel (Bezirk Schöller). Die Kalkgrube grenzt an einen durch Menschen angelegten Wald, mehrere Felder und eine begrünte „Abraumhalde“(Müllhalde für Steine, Sand und Erde). In der Nähe im Düsseltal befinden sich weitere (teilweise stillgelegte) Kalkgruben.
• Das Kalkwerk Oetelshofen beliefert verschiedene Industriezweige, unter anderem auch die RWE Power AG, die mit dem Kalk bzw Kalkmilch ihre Abgase entschwefeln.
• Bei der Produktion von Kalk wird CO2 aus dem Kalkstein herausgebrannt. Dafür verwenden die Kalkwerke Oetelshofen Erdgas und Braunkohlestaub von RWE. Insgesamt werden laut Angaben der Vorstandsassistenz jährlich
243.000t CO2 emmitiert.
• Der Wald, „Osterholz“ genannt, ist neben der Grube und der (fast vollen) Abraumhalde das einzige Grundstück im Besitz der Firma Oetelshofen. Er ist Lebensraum für mehrere geschützte Tierarten und Landschaftsschutzgebiet.

SITUATION
Um weiter Kalkstein abbauen und zu Kalk verarbeiten zu können, benötigt die Firma Oetelshofen zeitnah eine neue Möglichkeit, Abraum („Müll“) unterbringen zu können, da die momentan genutzte Halde bald voll sein wird.
Nach Aussage eines Unternehmenssprechers seien die Eigentümer der umliegenden Grundstücke und auch des nahegelegenen, stillgelegten Steinbruchs Rheinkalk nicht zu Verhandlungen bereit. Daher sei es für den Weiterbetrieb des (nach Angaben der Betreiber sehr effizienten) Kalkwerks die Rodung des Osterholz notwendig. Daher haben die Kalkwerkbetreiber ein Planfeststellungsverfahren zur Erweiterung der an den Wald angrenzenden Abraumhalde beantragt.

MÖGLICHE FOLGEN
Die Bestätigung des laufenden Bauantrags durch die Bezirksregierung würde eine Rodung des Waldes Osterholz zur Folge haben, viele Pflanzen und Tiere würden ihren Lebensraum verlieren. Die bestehenden Bäume, die momentan Staub und vor allem CO2 binden, würden nach einer Rodung das gespeicherte CO2 wieder freisetzen, welches von jungen Bäumen nicht gebunden werden kann (je älter desto mehr CO2-Speicherkapazität pro Baum). Außerdem wäre Haan nach einer Rodung ohne Luftfilter dem Staub des Kalkwerks ausgesetzt.

UNSER APPELL
Wir appellieren an die Bezirksregierung Düsseldorf als politisch-verantwortliche Institution, den Bauantrag in seiner jetzigen Form abzulehnen.
Wir fordern die Familie Iseke (Inhaber Kalkwerke Oetelshofen), die Eigentümer des Rheinkalk-Steinbruchs und die Eigentümer der umliegenden Grundstücke auf, dringend über alternative Flächen für die notwendige Abraumhalde zu verhandeln.
Wir fordern zudem die Firma Oetelshofen und alle auf unseren Stadtgebieten liegende Kalkwerke auf, stets in neuste CO2-sparsamste Technik aufzurüsten und spätestens 2050 zur Erreichung der CO2-Nettonull den Betrieb einzustellen.
Deshalb fordern wir die Firmen des Weiteren auf, Unternehmensgewinne in Forschung zu Kalkrecycling und Kalkersatzprodukten zu investieren. Kalk ist schließlich als fossiler Werkstoff endlich, also investieren Sie in unsere Zukunft!
Wir fordern außerdem die Firma Kalkwerke Oetelshofen auf, schnellstmöglich die Geschäftsbeziehungen zur RWE Power AG (insbesondere den Bezug von Braunkohlestaub als Brennstoff) einzustellen.

FAZIT
Wir sehen keine Notwendigkeit, warum der Wald gerodet werden muss. Deshalb solidarisieren wir uns mit der Initiative Osterholz bleibt und werden gemeinsam gegen die Rodung des Osterholz auf die Straße gehen! Wir streiken bis ihr im
Sinne dieses Planeten handelt!


Osterholz Wald besetzt!

Erklärung der Besetzung „Jeder Baum zählt!“

Wuppertal. Heute am 15.08.2019 haben wir den Osterholz Wald besetzt. Die Firma Oetelshofen möchte noch dieses Jahr anfangen, 5 ha Wald zu vernichten. Neben ca. 140 Jahre alten Buchen leben viele Tierarten im Osterholz. Darunter unter anderem den unter strengen Schutz stehende Feuersalamander und weitere geschützte Arten. Der Wald soll nicht etwa für den Abbau ihres schmutzigen Kalks weichen, sondern für ihre Mülldeponie.

Der größte Regenwald der Welt wird von Bolsonaro (einem Ultra-rechten) weiterhin abgeholzt, um unseren Fleisch- und Sojakonsum zu gewährleisten und sogar über das Mercosur Abkommen auszuweiten. Ob Amazonas, Osterholz oder der Hambacher Wald, immer wieder müssen Wälder für die Profitlogik von Firmen und Konzernen weichen. Im Osterholz Wald soll gerodet werden, weil es laut dem Kalkstein Betrieb Oetelshofen zu teuer ist, ihren Müll an einem anderen Ort zu lagern. 

Wir leben in einer Gesellschaft, in der die Natur immer wieder den Kürzeren zieht. Firmen missbrauchen bei diesem perfiden Spiel die Abeitnehmer*innen, die bei ihnen angestellt sind, als Schachfiguren. Unsere Wirtschaftsordnung drängt die Arbeitnehmer*innen in eine Abhängigkeit, in dem sie auf ihre Jobs angewiesen sind, weil sie z.B. Rechnungen zahlen müssen. Überall, wo mensch hinguckt, trifft sie auf Werbung. Ob im Fernsehen, auf Werbetafeln, in Zeitungen oder auf Webseiten, überall werden sie animiert das Neuste, Schönste und Schnellste zu kaufen, um einen gesellschaftlichen Schein zu waren, welchen sie sich oft nicht leisten können. Die Folge ist Verschuldung, welche sie in eine noch stärkere Abhängigkeit treibt. Auch Oetelshofen spielt ihre Arbeitnehmer*innen gegen Naturschutz aus.

Diese Art von Wirtschaftsordnung und ihr Konkurrenzprinzip ist auch eine der Ursachen für eine maßlose Überproduktion. Einer der Folgen ist wiederum unsere heutige Wegwerfgesellschaft. Die dabei einhergehende Ausbeutung von Pflanzen, Tieren und Menschen hat uns in die Situation gebracht, in der wir uns heute befinden. Wir zerstören mit diesem System unsere Lebensgrundlage.

Viele Menschen mögen eine Waldbesetzung für eine radikale Aktion halten, doch in Anbetracht der Tatsache, das der Klimawandel immer weiter voranschreitet und Politiker*innen nicht handeln, sehen wir uns genötigt diese Aktion durchzuführen. In den letzten Wochen wurden immer wieder Stimmen aus CDU und SPD laut, die sagen, dass Klimaschutz nicht zuviel kosten darf und schon gar nicht auf Kosten der Wirtschaft gehen soll. Dies heißt nichts anderes; als dass bis auf kleinere “Korrekturen” nichts vom Klimakabinett zu erwarten ist. Aus diesem Grund können wirkliche Veränderungen nur von den Menschen selbst kommen.

Deshalb werden wir für den Osterholz kämpfen, denn: Jeder Baum Zählt!

Wir sind bereit, den Wald freiwillig zu verlassen, wenn von einer Rodung abgesehen wird.

Solidarische Grüße schicken wir zum Hambacher Wald, Alle Dörfer bleiben, Keinen Hektar Mehr und an alle Menschen, die dem Klimawandel den Kampf angesagt haben und sich aktiv gegen die Zerstörung unserer Natur einsetzen.

Jeder Baum Zählt, August 2019.


CDU besucht Waldbesetzer*innen im Osterholz Wald

Gestern gab es einen Waldspaziergang im Osterholz Wald. Eingeladen hatte die Wuppertaler CDU. Im Gegensatz zu dem, mit 250 Menschen gut besuchten zweiten Waldspaziergang der Initiative Osterholz Bleibt am 07. Juli, konnte die CDU nur wenige Menschen mobilisieren. Etwa 35 Menschen kamen,darunter viele Kritiker*innen der Rodungspläne. Der Wuppertaler Ordnungsdezernent und CDU-Vorsitzender Matthias Nocke wollte die Diskussionen um die geplante Rodungen im Osterholz Wald „versachlichen“. Einer der beiden Geschäftsführer der Firma Oetelshofen, Moritz Iseke, ist Fraktionsvorsitzender der CDU der Bezirksvertretung Wuppertal-Vohwinkel und sizt für die Partei auch im Umweltausschuss, und so verwundert es dann auch nicht, dass die CDU Wuppertal im Zusammenhang mit dem Osterholz erklärt hat, sie sei ein verlässlicher Partner der Wirtschaft.

Die Versachlichung der Diskussion über die geplante Rodungen im Osterholz Wald, gelang Matthias Nocke nicht so ganz. Während Nocke sehen konnte, dass im Wald überall Totholz rumliegt, fragte er einen der Waldbesetzer*innen provozierend ob sie Bäume gefällt hätten. Eine*r der Besetzer*innen machte deutlich, dass für die gebauten Barrikaden keine Bäume gefällt wurden, aber dass die Waldbesetzer*innen nach dem Polizeieinsatz am 20. August, wo Beamte mit Pfefferspray drohten und auch Polizeihunde ohne Maulkorb im besetzten Teil vom Wald rumliefen, die Barrikaden ausgebaut hätten, um sich zu schützen. René Schuijlenburg einer der Sprecher der Initiative Osterholz Bleibt, sagt dazu: „Es ist deutlich zu sehen, dass die entstandenen Barrikaden mit rumliegendem Totholz gebaut wurden. Das sieht jeder Laie. Warum der Wuppertaler CDU Vorsitzende diese Frage gestellt hat, entzieht sich meiner Kenntnis, aber es trägt nicht zur Versachlichung der Disksussion bei. Da die Besetzer*innen sich aktiv für den Erhalt des Waldes einsetzen, wurden natürlich keine Bäume von den Waldbesetzer*innen gefällt. Wir begrüßen es, dass die Polizei sich während des gestrigen Waldspaziergangs zurückgehalten hat. So konnte der Waldspaziergang in einer relativ entspannten Atmosphäre stattfinden.“

Auch Till Iseke, Assistent der Geschäftsführung der Firma Oetelshofen, war gestern anwesend. Er forderte, dass die Initiative „Osterholz Bleibt“ sich von den Waldbesetzer*innen distanziert. René Schuijlenburg: „Es ist bedauerlich, dass Till Iseke angesichts der dramatische Entwicklungen bezüglich des Klimawandels anscheinend kein Problem damit hat, wenn die Firma, für die er arbeitet, weitere Rodungen im Osterholz Wald plant, stattdessen aber die Waldbesetzer*innen der Gruppe „Jeder Baum Zählt“ als Problem sieht. Es gibt für uns keinen Grund sich von den Waldbesetzer*innen zu distanzieren.“

Erneut bat Anwohnerin und Sprecherin der Intiative „Osterholz Bleibt“, Marjolein Schlüter, Till Iseke um die Initative im Anwohner*innennetzwerk einzubinden. Nachdem die Firma Oetelshofen Gespräche in diversen lokalen Medien in den vergangenen Wochen abgelehnt hatte, sagte Till Iseke gestern überraschend: „Ja gerne.“ Marjolein Schlüter: „Es ist bedauerlich, dass die Firma Oetelshofen bis gestern unser Angebot für Gespräche abgelehnt hat. Dennoch begrüßen wir es, dass Till Iseke gestern positiv auf die Bitte reagierte, die Initiative Osterholz Bleibt ins Anwohner*innennetzwerk einzubeziehen. Wir möchten uns weiterhin für den Erhalt des Waldes einsetzen, sind aber immer Gesprächsbereit, um über Alternativlösungen für den Abfallproblem der Firma Oetelshofen zu reden.“

Osterholz Bleibt, 23. August 2019.


Aufruf: Osterholz Bleibt Mahnwache – Montag, den 15.Februar, ab 08:00 Uhr

Bürger*inneninitiative „Osterholz bleibt!“

Auch über das Wochenende gab es erhöhte Aktivitäten der Polizei rund um den Osterholz Wald. Sei es mit Fahrzeugen, einem Hubschrauber oder einer Besichtigung mit vielen Polizist:innen am vergangenen Donnerstag. Seit einigen Wochen gibt es immer öfter Polizei in oder rund um den Wald. Die Anzeichen für eine zukunftsnahe größere Polizeiaktion mehren sich. Unklar ist auch der Stand der Dinge vom Genehmigungsverfahren der Firma Oetelshofen bei der Bezirksregierung. Dort wird seit Wochen gemauert. Auch Anwohner:innen, die Beschwerde gegen die Rodung von 5 Hektar Wald eingelegt haben, bekommen von der Bezirksregierung seit Wochen keine Auskunft mehr. Eine Fachrechtbeschwerde wurde eingereicht.

Die Firma Oetelshofen ist nach wie vor fest entschlossen, 5 Hektar Wald im Osterholz zu roden. Die größeren Polizeiaktionen der letzten Tage, könnten die Einleitung zu genau dieser Rodungsaktion sein. Wir wollen uns solidarisch mit der Waldbesetzung zeigen, die seit dem 15. August 2019 für den Erhalt des Waldes und der vielen Lebeswesen, die dort ihr Zuhause haben, kämpfen. Auch für uns ist eine Rodung absolut inakzeptabel und eine Leugnung der Bedeutung der Klimakrise. Dagegen wollen wir erneut protestieren. Dieses mal mit einer Mahnwache, die am Montag den 15. Februar um 08:00 Uhr Morgens startet. Wir wollen am frühen Morgen anfangen, denn wir gehen davon aus, dass eine eventuelle Polizeiaktion gegen die Waldbesetzung schon sehr früh anfangen wird. 

Die Mahnwache findet auf dem Parkplatz Osterholzer Straße, Waldeingang Osterholz, statt. Diesen Parkplatz findet ihr aus der Richtung Wuppertal Vohwinkel kommend, an der rechten Seite, direkt nach dem Waldeingang am Ende des Waldes. 


Oetelshofen hat nach eigene Aussage eine Rodungsgenehmigung bekommen – Bürger*inneninitiative „Osterholz Bleibt “ organisiert Aktionswoche im Juni

Initiative „Osterholz Bleibt“ im Mai 2021

Die Firma Oetelhofen hat heute eine Pressemitteilung heraus gegeben, wo die Geschäftsführung der Firma bekannt gibt, dass sie heute den Planfeststellungsbeschluss zur Genehmigung der Erweiterung der Halde Oetelshofen erhalten haben. Konkret heißt dies, dass die Firma nach eigegen Aussage eine Rodungsgenehmigung für 5 Hektar Wald zuzüglich der Vernichtung von 3,5 Hektar Aufforstungen im Osterholz Wald bekommen haben.

In dieser Pressemitteilung diffamiert die Firma die Initiative „Osterholz Bleibt!“, in dem sie unter anderem fälschlicherweise behauptet, dass die Kritik der Initiative dazu führte, dass „im Frühjahr 2021 sogar zum Verbarrikadieren von Wander- und Rettungswegen im Osterholz mit Stacheldraht und Baumstämmen führte.“ Wir möchten hier noch einmal klar stellen, dass die Waldbesetzung eine eigenständige Aktionsgruppe ist, die ihre eigenen Entscheidungen trifft. Die permanenten Jriminalisierungsversuche der Firma Oetelshofen sowohl der Initiative „Osterholz Bleibt!“, als auch der Waldbesetzer*innen dienen lediglich dazu, um von den geplante Rodungen im Osterholz und deren negativen Folgen für die Allgemeinheit abzulenken.

Die Firma Oetelhofen erklärt in ihrer heutigen Pressemitteilung auch, dass die Gespräche zwischen der Firma Oetelshofen am Anfang positiv verliefen. Dies ist zwar richtig, wir wollen aber darauf hinweisen, dass die Firma Oetelshofen von Anfang an deutlich machte, dass sie nicht von ihren Plänen, 5 Hektar Wald im Osterholz zu roden abrücken werde. Alternativlösungen wurden immer wieder abgelehnt, und zwar mit einer Geschwindigkeit, dass klar wurde, dass die Firma diverse Alternativlösungen nicht ernsthaft geprüft haben kann. Dies sind die Gründe das die Gespräche gescheitert sind.

Eine der Sprecher der Bürgerinitiative, René Schuijlenburg sagt dazu: „Die Gespräche sind gescheitert, weil Oetelshofen von Anfang an klar gemacht hat, dass sie an ihren Rodungsplänen festhalten werden. In der Öffentlichkeit wurden dann immer wieder Nebelkerzen gezündet, wie zum Beispiel die Bekanntgabe ders temporären Rodungsverzichtes. Dies tat die Firma in eine Zeit, wo noch gar keine Genehmigung vorgelegen hat. Die Firma spannte sogar den Wuppertaler Oberbürgemeister Uwe Schneidewind vor ihren Karren mit diesem PR coup.“

In Mai wurde erneut eine Altenativlösung vorgeschlagen, damit der Osterholz Wald gerettet werden kann. Aber kurz darauf liess einer der Geschäftsführer, Moritz Iseke, dann in einem Artikel in der Westdeutschen Zeitung die Katze aus dem Sack und sagte: „Wir halten grundsätzlich an der Haldenerweiterung fest.“ Damit wurde endgültig klar, dass der im Februar angekündigte, temporäre Rodungsverzicht nur eine PR Maßnahme der Firma Oetelshofen war.

Marjolein Schlüter sagt:“ Meine Fachaufsichtsbeschwerde wegen der artenschutzrechtlichen Prüfung, die ich am 23. April beim Ministerium eingereicht habe, ist noch nicht bearbeitet worden. Der Artenschutz wird hier von der Unteren Naturschutzbehörde Wuppertal mit Füßen getreten. Die Halde ist seit 2005 im Regionalplan als BSN (Bereich für den Schutz der Natur) dargestellt. Die Stadt Wuppertal hat bis heute ihren Flächennutzungsplan nicht geändert. Was sich hier abspielt, ist ein Skandal“.

Die Bürger Intitiative Osterholz Bleibt wird weiterhin für den Erhalt des Osterholz Waldes kämpfen, sowohl auf juristische Wege, als auch durch Proteste auf der Straße. Am 6. Juni findet auf der Lichtung an der Aufforstung zwischen Wanderparkplatz Hermgesberg und der Osterholzer Straße eine Kundgebeung statt. Am 12. Juni findet in Wuppertal eine Demonstration für den Erhalt vom Osterholz Wald statt. Die Demonstration startet um 14:00 Uhr auf dem Döppersberg (Bahnhofsplatz, Hbf Wuppertal). Am 17. Juni findet eine Fahrrad Demonstration statt. Die Fahrrad Demonstration startet um 14:00 Uhr auf dem Wanderparkplatz Hermgesberg und wird zum Tagungsort der Ratsitzung der Stadt Wuppertal fahren.

Schuijlenburg dazu: „Wir fordern von dem Wuppertaler Rat, dass er sich eindeutig gegen die Rodungen positioniert und sich aktiv für Alternativlösungen einsetzt. Oberbürgemeister Uwe Scheidewind hat hier die Chance die viele Versprechungen aus seinem Wahlkampf Taten folgen zu lassen. Bis jetzt sprach er zwar mit der Firma Oetelshofen, jedoch nicht mit uns. Es wird Zeit das die Hinterzimmergespräche aufhören und stattdessen ein öffentlicher runder Tisch stattfindet, wo ernsthaft über Alternativlösungen gesprochen wird. In einer Zeit wo sich die Klimakrise immer weiter zuspitzt kann es nicht sein, dass Waldstücke aus Profitgründen gerodet werden. Im Osterholz Wald können wir alle hier und jetzt etwas für das Klima tun.Wir fordern das ein öffentlicher runder Tisch stattfindet wo über alternativlösungen gesprochen wird, damit der Wald endgültig gerettet wird.“


Das Spektakel setzt sich fort, nächster Akt.

Redebeitrag“ von der Besetzung „Jeder Baum Zählt““, auf der Osterholz Bleibt Demo am 12. Juni 2021

Ende Mai bekam die Firma Oetelshofen eine Genehmigung um 5 Hektar Wald im Osterholz zu roden. Die Firma Oetelshofen wird nach eigener Aussage den nächsten Akt mit einer “Kommunikationsoffensive” begleiten. Anscheinend denken ihre Geschäftsführer das sie mit verbale Floskeln davon ablenken können das sie vor haben viele Lebewesen zu töten und gleichzeitig den Tieren die das Gemetzel überleben, ihren Lebensraum zu nehmen. Wälder sind auch für uns Menschen wichtig, eine Lebensgrundlage. Dennoch wird die Firma Oetelshofen weiterhin versuchen ihre “Bösen Gegener*innen” zu diffamieren. Ihre eigene strukturelle Gewalt, denn die von Oetelshofen geplante Rodungen sind eine Akt der Gewalt, werden sie damit versuchen zu vertuschen.

Die alte Welt hat wenig dazu gelernt, Lippenbekenntnisse ändern bekanntlich nichts, Gewinnmaximierung ist weiterhin die oberste Maxime. Der Rechtstaat ist mittlereile auch um die Ecke gekommen. Die Bezirksregierung tanzt mit der Firma Oetelshofen im Ballsaal der ewig gestrigen und stoßen auf die Rodungsgenehmigung an. Einige lokale politische Parteien jubeln. Die Grünen rennen zwischen Koalitionszwang und der Furcht für Stimmenverlust. Was tun? Die alte Welt zuckt nur noch, aber versucht soviel Geld wie möglich  mit in ihr Grab zu nehmen. Konkret bedeutet dies das noch mehr Wälder ausgelöscht werden. Für Abraum, für Autobahnen und für Profit. Vielen Menschen ist es vielleicht noch nicht bewusst, aber eine Welt wo Planungsverfahren, Gesetze und Profit über dem Leben stehen, ist eine Welt die keine Zukunft hat. Sie wird zwangsläufig verschwinden. Was wir erleben ist ein Todestanz der alten Welt und wir werden diesen Tanz der Lemminge beenden. Vielleicht nicht heute, vielleicht auch nicht morgen, aber das Tuch wird fallen. Es ist nur eine Frage der Zeit.

Oetelshofen ist Teil dieser alten Welt. Sie greifen das Leben in 5 Hektar wald an, weil sie denken das es für ihren Abraum die kostengünstigste Lösung ist. Faseln noch was über Jobs, obwohl ihr vorhaben nichts mit ihrem Kerngeschäft, dem Kalkabbau, zu tun hat. Am 15. August 2019 wurde der Osterholz Wald besetzt, an dem Tag haben wir auch angefangen zu tanzen. Ein Tanz der den Untergang der alten Welt beschleunigen wird. Ein ganz anderen Tanz, manchmal wild, mit schnellen beats, manchmal aber auch sehr ruhig, langsam. Wir sind unvorhersehbar, wir tanzen nicht nach festen Schemen. Wir stechen immer wieder in die Logik des Profites. Unser Tanz wird in der kommende Zeit immer wilder werden, denn wir werden all diese wunderbare Lebewesen im Wald verteidigen. Wir wissen das unser Gegenüber nur die Sprache des Geldes spricht. Und wir werden in einer Sprache tanzen die sie verstehen. 

Noch hat der letzte Akt nicht angefangen, aber wir wissen das der letzte Akt kurz bevor steht. Es steht viel auf dem Spiel, aber wir sind bereit und werden alles geben. Jede(r) kann sich einbringen wie sie oder er möchte. Wir werden den Wald verteidigen, du auch?

Osterholz Bleibt!


Wuppertal / Haan: Bericht von der Kundgebung am 6. Juni 2021 im Osterholzer Wald

veröffentlicht auf Enough 14d

An die einhundert Menschen hielten am Sonntag, den 6. Juni 2021 ab 14.00 eine zweistündige Kundgebung ab, um sich für die Rettung Waldgebietes einzusetzen, den das Kalkabbau-Unternehmen Oetelshofen als Schuttabladeplatz nutzen will.

Die Wut ist groß, die Stimmung kämpferisch, was den verschiedenen Reden deutlich zu entnehmen war. Ihren großen Anteil daran haben die Firmenverantwortlichen selbst, die deutlich gemacht haben, dass für sie der Wald unbedingt ihren Profitinteressen weichen muss und die vorab geheuchelte Diskussionsbereitschaft zu keinem Zeitpunkt bestand. Für sie gibt es weiterhin keine andere Alternative, womit die Fronten geklärt sind. Schon gar nicht, wo sich die Firma jetzt kurz vor dem Ziel und im Recht sieht.

Die Entrüstung der Redner*innen bezog Politik und Medien großenteils mit ein, weil diese sich auch nicht, wie von vielen erhofft, der Thematik angenommen haben. Hier wurde darauf hingewiesen, dass selbst Parteien bzw. Gruppierungen, die sich den Umweltschutz auf ihre Fahnen geschrieben haben, wie die Grünen oder der Bund für Umwelt und Naturschutz, bis auf wenige Einzelpersonen, einen alten Buchenwald nicht als erhaltungswürdig erachten. Die Lobbyarbeit des Unternehmens funktioniert gut.

Stattdessen wurde ausdrücklich den Waldbesetzer*innen und ihrer Aktionsform, sich den Herrschenden durch zivilen Ungehorsam direkt entgegenzustellen, Sympathien entgegengebracht und seitens der Bürgerbewegung „Osterholz bleibt“ explizit Solidarität und die Bereitschaft, selbst aktiv zu werden, bekundet.

In diesem Zusammenhang wurde auf verschiedene aktuell bestehende Waldbesetzungen hingewiesen. Hierbei handelt es sich um eine alternativlose Bewegung, die wohl auch in nächster Zeit über viel Potential verfügt und die Möglichkeit bietet, sich für Klima- und Umweltschutz, sinnvoll einzubringen. Von den Beteiligten wird sich gewünscht, dass der Protest wächst. Platz ist auf jeden Fall noch genug vorhanden.

Nach den Sommerferien, soll ein Training (klingt nach einer Art Skill-Sharing) für alle Menschen angeboten werden, die Interesse haben, sich Waldräumung und anschließender Abholzung, am Tag x vor Ort entgegenzustellen und denen es noch an Erfahrungen mangelt.

Es ist davon auszugehen, dass die Repressionsschraube angezogen wird.

Die Firma Oetelshofen sollte aber von anderen lokalen Protesten gelernt haben, dass Räumungseinsätze selten der Abschreckung dienen, sondern die Wut und Aktivität nur noch steigern. Sie stehen zumeist auch nicht für das Ende der Proteste, sondern dienen eher einer breiten Mobilisierung. Die Rodungssaison beginnt im Oktober und gemeinsames Ziel ist, die Vernichtung des Waldgebiets, möglichst zu verhindern.

Auf der Kundgebung hatte auch noch eine neue, angepasste Version des Rauchhaussongs von Ton Steine Scherben Premiere. Der Refrain lautet jetzt: „Und wir schreien laut: Ihr kriegt uns hier nicht raus. Das ist unser Wald, Und kein Platz für Bagger, Schotter, Abraum und Asphalt!“ Auch neu interpretiert, hinterlässt diese alte, bekannte Melodie noch eine besondere Wirkung auf Zuhörende und sie eignet sich gut als Soundtrack für die folgenden Proteste.


Osterholz bleibt! Hymne

uraufgeführt am Sonntag, den 06. Juni 2021 im Rahmen einer Kundgebung im Osterholz

Der Songtext:

Der Osterholz war blau, soviel Pollis waren da,
Und Mensch Meier ging spazieren,
als er die Menschenmenge sah,
Und er fragte irgendeinen:
„Sag mal, ist hier ein Fest?“
„Sowas ähnliches“, sagte der,
„das Osterholz wird besetzt“

„Wird auch Zeit“, sagte Mensch Meier,
„denn das ist doch nicht okeh,
dass die Bäume alle fallen,
das tut mir in der Seele weh.
Doch der Gröteke der brüllt:
„Räumt den ganzen grünen Wald,
meine Bagger wollen baggern,
und das schön möglichst bald.“

Und wir schreien es laut:
„Ihr kriegt uns hier nicht raus.
Das ist unser Wald,
und kein Platz für Bagger, Schotter,
Abraum und Asphalt.

Die Isekes war‘n stinksauer,
die CDU war schwer empört
Dass die Typen jetzt besetzen,
was der ganzen Welt gehört
Aber um der Stadt zu zeigen,
wie großzügig sie sind
Sagten sie: „Wir räumen später,
und lassen sie erstmal drin“

Und nur kurze Zeit später
schrieb die Presse groß und fett,
die Osterholz-Besetzer sind kriminell,
und gar nicht nett,
Und die deutlichen Beweise
sind zehn leere Flaschen Wein
Und zehn leere Flaschen können
schnell zehn Mollies sein

Und wir schreien es laut:
„Ihr kriegt uns hier nicht raus.
Das ist unser aller Wald,
und kein Platz für Bagger, Schotter,
Abraum und Asphalt.

Letzten Montag traf Mensch Meier
in der Schwebe seinen Sohn
Der sagt: „Die wollen uns räumen,
ne Genehmigung ham se schon“
„Is‘ ja irre“, sagt Mensch Meier
„was ham die sich gedacht?
Die Welt steht vor dem Kollaps,
und der Wald wird plattgemacht!

Sag mir eins, ha’m die da oben
noch immer nichts kapiert?
Denen geht es nur ums Geld,
und dafür wird der Wald planiert.
Wenn die den Wald dann räumen,
da bin ich mit dabei,
und kette mich an die Bäume,
steh für die Zukunft ein.

Und wir schreien es laut:
„Ihr kriegt uns hier nicht raus.
Das ist unser Wald,
und kein Platz für Bagger, Schotter,
Abraum und Asphalt.


Breites Bündnis ruft zur Demonstration zum Erhalt vom Osterholz Wald auf – Es wird weiter an Alternativen gearbeitet – Gerichtsverfahren noch nicht entschieden

Bürger*inneninitiative „Osterholz bleibt“ im September 2021

Sechsundzwanzig Gruppen und Initiativen aus Wuppertal und darüber hinaus rufen auf am Samstag den 09. Oktober, 2021, für den Erhalt vom Osterholz Wald auf die Straße zu gehen. Die Demonstration unter dem Motto: „Wälder schützen! Rodungen verhindern! Osterholz bleibt!“, wird um 14:00 Uhr am Elberfelder Bahnhofsvorplatz (Döppersberg), Wuppertal Hauptbahnhof starten.

Einer der Pressesprecher der Bürger*inneninitiative Osterholz Bleibt, René Schuijlenburg sagt dazu: „Wir freuen uns, dass der Widerstand gegen die geplanten Rodungen im Osterholz Wald wächst. Das ist auch notwendig, denn keine der vertretenen Parteien im Bundestag haben in ihrem Programm Klimamaßnahmen, die für das Pariser 1,5 Grad Ziel ausreichen. Es wird also drauf ankommen, dass die Bevölkerung auf die Straße geht um Druck auszuüben, damit das 1,5 Grad Ziel erreicht werden kann. Das gilt für das Osterholz, aber auch für Projekte wie Garzweiler 2, wo das Dorf Lützenrath vom Abriss durch RWE bedroht wird. Deswegen gibt es auf der Demonstration am Samstag auch ein Klimagerechtigkeitsblock, dass nicht nur für den Erhalt vom Osterholz Wald auf die Straße geht, sondern auch fordert, dass Lützerath nicht abgerissen wird.“

Hinter den Kulissen wird weiterhin an alternative Lösungen für den Abraum der Firma Oetelshofen gearbeitet. Die Option den Abraum in der Grube Neandertal zu lagern ist weiterhin eine gute Möglichkeit um die Teilrodung im Osterholz Wald zu verhindern. Oberbürgermeister Uwe Schneidewind hat dazu einige Gespräche geführt. Auch er versucht eine Alternativlösung zu finden, damit der Wald vollständig erhalten bleibt.

Marjolein Schlüter, eine der Pressesprecher*innen der Bürger*inneninitiative Osterholz Bleibt, sagt dazu: „Durch das Abrutschen einer Böschung in der Grube Neandertal ist Gefahr im Verzug. Bereits 2014-15 hat die Firma Oetelshofen Material geliefert um das Schlimmste zu verhindern. Dort wird genau die Menge Abraum braucht, die hier im Wald deponiert werden soll. Die Gespräche, die jetzt geführt werden, hätten bereits vor 2-3 Jahren stattfinden sollen. Jetzt drängt die Zeit. Nun liegt der Beschluss auf dem Tisch und es wird über die Mehrkosten gefeilscht. Allerdings könnte die Stadt Wuppertal ihren Eigenanteil, den sie für die BUGA 2031 tragen müsste, in den Transport dieses Abraums investieren. Das rettet nicht nur 5,5 ha Osterholz Wald, 3,37 ha Böschung auf der Halde, sondern auch die Bäume auf der Königs- und Kaiserhöhe, die für eine Hängebrücke der BUGA gefällt werden müssten. In Zeiten des Klimawandels muss jeder Baum erhalten bleiben.“

Vor dem Verwaltungsgericht laufen im Moment auch mehrere Gerichtsverfahren gegen den Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung und die sofortige Vollstreckung vom selbigen Beschluss. Die Gerichtsverfahren haben das Ziel die geplante Teilrodung zu stoppen.

Die Demo wird von einem Klimagerechtigkeitsblock angeführt werden. Kommt am 09.10. um 14 Uhr zum Wuppertaler Hauptbahnhof und lasst uns gemeinsam dafür kämpfen, dass die Zerstörung unserer Lebensgrundlage gestoppt wird. 

Global denken, lokal handeln!

NRW-weite Demo 09.10.2021 // 14 Uhr // Wuppertal HBF Bahnhofsvorplatz

Bündnisdemonstration „Wälder schützen! Rodungen verhindern! Osterholz bleibt!“ – Samstag 09. Oktober, 2021 – 14:00 Uhr // Wuppertal Hauptbahnhof (Hbf) Bahnhofsvorplatz (Döppersberg).


Aufruf zum „Osterholz bleibt“ – Waldspaziergang am 5. September 2021

Bürger*inneninitiative „Osterholz bleibt“

Die Spannung steigt. Wird der Osterholz Wald auf den letzten Metern gerettet, oder aus Profitgier platt gemacht? Die Entscheidung über eine mögliche Teilrodung des Osterholz könnte schon im September fallen. Im Moment laufen mehrere Klagen beim Verwaltungsgericht gegen die Rodungspläne der Kalksteinwerke Oetelshofen. Gleichzeitig finden Gespräche am Runden Tisch der Stadt Wuppertal statt. Es wird hart an Alternativlösungen gearbeitet. Aber Fakt ist, dass die Firma Oetelshofen eine Genehmigung von der Bezirksregierung Düsseldorf hat, d.h. wenn die Klagen oder aber die Gespräche scheitern, kann Oetelshofen ab dem 01. Oktober 2021 den Wald räumen und roden lassen. 

Im Jahr 2021, in dem die Klimakrise in Form von Dürren, Starkregen und anschließenden verheerenden Fluten auch in Wuppertal und Haan-Gruiten spürbar wurde. 

Klar ist: Wir brauchen eine Transformation zur Klimagerechtigkeit, auch auf lokaler Ebene. Und ein erster konkreter Schritt auf diesem langen Weg ist die geplante Rodung im Osterholz Wald zu verhindern!

Es geht jetzt um alles!

Kommt zahlreich zum Waldspaziergang am 05. September! 14:00 Uhr Wanderparkplatz Hermgesberg, 42781 Haan.


Aufruf
Wälder und Dörfer schützen! Osterholz Wald & ZAD Rheinland verteidigen!
Osterholz bleibt! Lützerath bleibt!
Klimaschutz bleibt Handarbeit!
Klimagerechtigkeitsblock // Demonstration 09. Oktober2021 // 14:00 Uhr // Wuppertal (HBF, Bahnhofsvorplatz)

Stell dir vor, es gibt eine sogenannte Klimawahl und keine der Parteien hat ein Programm womit das Pariser 1,5 Grad Ziel erreicht werden kann. Genau das ist der Fall. Da wir von diesem Politzirkus in Berlin nichts Gutes im Bezug auf das Thema Klima zu erwarten haben, bleibt es dabei: Klimaschutz ist Handarbeit!

Der Kapitalismus vernichtet unsere Lebensgrundlage. Sei es weil die Profitlogik Wälder für ihren Abraum opfern möchte, oder das Zuhause von ganzen Dorfgemeinschaften enteignet, um sie danach für Braunkohle weg zu baggern. Die Politclowns in Düsseldorf, Berlin und anderswo fabulieren was von Klimaschutz, währenddessen wird aber munter weiter zerstört. Was da alles aus dem Parlamente kommt, ist “too little, too late”. Das sollte niemanden wundern, denn die Parteien würden niemals zugeben, dass sie den Kapitalismus einstampfen müssten, um die Klimakrise effektiv bekämpfen zu können.

Das E-Auto wird als ein großer Wurf im Kampf für das Klima präsentiert. Für den Abbau von Lithium, das für die Batterien von E-Autos benötigt wird, werden Naturgebiete zerstört, u.a. in Bolivien und Chile, aber auch in Portugal und Spanien. Afghanistan gehört zu den Ländern mit den größten Lithium vorkommen, auch dort sollen Naturgebiete für den Abbau von Lithium zerstört werden. Hinzu kommt das der Stromverbrauch mit jedem E-Auto steigt. Durch das jahrelange Ausbremsen des Ausbaus regenerativer Energiequellen dürften viele E-Autos mit Strom aus Braunkohle fahren, auch wird das E-Auto dafür sorgen, dass weiterhin Autobahnen ausgebaut werden. Oetelshofen fördert Kalk, z.B. für die Produktion von Asphalt.

Ein Teil des Osterholzer Waldes ist seit dem 15. August 2019 besetzt. Im Mai 2021 hat die Firma Oetelshofen eine Rodungsgenehmigung erwirken können, somit ist der Osterholz ab 01. Oktober akkut bedroht, denn ab diesem Tag darf gerodet werden. Noch laufen Gespräche und Klagen, der Ausgang ist aber ungewiss. Was wir aber wissen ist, dass wir den Wald verteidigen werden!

Während einige Menschen im Wuppertaler und Haaner Osterholz bleiben werden, um diesen schönen Wald gegen die Kettensägen der Firma Oetelshofen zu verteidigen, werden andere nach Lützerath reisen um diesen schönen Ort gegen die Bagger von RWE zu verteidigen. Lützerath ist ein weiteres Dorf im Reinland das für die Profite eines internationalen Großkonzerns zerstört werden soll. Es sollen noch 650 Mio Tonnen Braunkohle verfeuert werden. Dies würde die Klimakatastrophe weiter massiv anfachen!

Im Osterholz Wald wird seit Jahrzehnten mit einer Salamitaktik gerodet. Das bedeutet, dass immer nur kleine Stücke des Waldes zerstört werden um zu argumentieren es sei ja nur ein kleines Stück. Selbst wenn es nur ein Baum wäre den sie fällen wollen, wäre es einer zu viel. Wohlgemerkt ist einer der größten Abnehmer für den Kalk von Oetelshofen RWE. Der Konzern, der auch Lützerath wegbaggern möchte. Neben der Asphaltindustrie, ist einer der großen Abnehmer*innen von Oetelshofen, ThyssenKrupp, der viert größte Waffenhersteller Deutschlands (Stand 2018).Laut SIPRI erwirtschaftete ThyssenKrupp im Jahr 2016 nur mit Rüstungsgütern 1170 Millionen Dollar. 

Wir bleiben dabei, jeder Baum zählt! Wälder verteidigen, Lützerath verteidigen, Klimakiller angreifen! 

Kommt zum Klimagerechtigkeitsblock auf der Osterholz bleibt! Demo in Wuppertal! 09. Oktober2021 // 14:00 Uhr // Wuppertal (HBF, Bahnhofsvorplatz)

Kommt in das ZADRheinland und verteidigt Lützerath! http://luetzerathlebt.info/


Osterholz Wald wird im Hinterzimmergespräch zur Rodung freigegeben – Bürger*inneninitiative verlässt runden Tisch

Bürger*inneninitiative „Osterholz bleibt!“

Wuppertal. 20. Dezember 2021. In der vergangenen Woche gab es ein Hinterzimmergespräch zwischen u.a. die Kalkwerke Oetelshofen, der Wuppertaler Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und Landrat Thomas Hendele (CDU, Kreis Mettmann) über den Osterholz Wald.

Einer der Sprecher*innen der Bürger*inneninitiative Osterholz Bleibt, René Schuijlenburg sagt dazu: „In der vergangenen Woche wurde von dem Wuppertaler Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, dem Landrat vom Kreis Mettmann, CDU Mitglied Thomas Hendele, klassische Hinterzimmerpolitik gemacht. Seit knapp zwei Monaten hat unsere Bürger*inneninitiative um ein neuen Termin für den runden Tisch gebeten, stattdessen entschied sich Uwe Schneidewind hinter verschlossene Türen und ohne die Bürger*inneninitiative für völlig intransparente Gespräche unter anderem mit den Kalkwerken Oetelshofen um dort Fakten zu schaffen. Danach wurde für den 22. Dezember ein Termin für den runden Tisch angeboten, wo der Bürger*inneninitiative die Ergebnisse von diesem Gespräch mitgeteilt werden sollte. Dies führt die Idee um dort über Alternativlösungen zu verhandeln ad absurdum. Wir stehen nicht für eine Alibi Veranstaltung, welche das Geschacher in Hinterzimmern legitimieren soll, zur Verfügung. Den runden Tisch hat die Stadt Wuppertal im Prinzip selbst aufgekündigt, denn es sollte bei den Gesprächen um Alternativlösungen gehen. Die Bürger*inneninitiative wird daher nicht an dem runden Tisch am 22. Dezember teilnehmen, denn wenn in Hinterzimmergesprächen mögliche Alternativlösungen schon vom Tisch gefegt wurden, sind weitere Gespräche am runden Tisch sinnfrei.“

Von Anfang an wirkte Oberbürgermeister Schneidewind in den runden Tisch Gesprächen nicht neutral. Da wir alle Möglichkeiten um den Wald zu retten nützen wollten, haben wir uns immer wieder konstruktiv eingebracht, wussten aber, dass der Oberbürgermeister vorher weder mit Anwohner*innen, noch mit der Bürger*inneninitiative gesprochen hat. Mit der Kalkwerke Oetelshofen hatte er aber schon gesprochen, und dies hat sich nun in der vergangenen Woche fortgesetzt. Erneut wurden Anwohner*innen und Bürger*inneninitiative außen vorgelassen. Dies hat das Vertrauen zwischen die Bürger*inneninitiative und den am Hinterzimmergespräch beteiligten zerstört.

Marjolein Schlüter, Anwohnerin und eine der Sprecher*innen der Bürger*inneninitiative ergänzt: „Der ganze Osterholz Prozess ist mittlerweile so grotesk. Warum hat Herr Schneidewind sich ausschließlich mit Rodungsbefürwortern im Hinterzimmer zusammengesetzt und die Bürger*innen Initiative außen vorgelassen? Die Familie Iseke hat am 12. November geschrieben, dass sie nicht mehr am Runden Tisch teilnehmen werden. Dass dieses Hinterzimmergespräch dann konstruktiv gewesen sein soll, ist nicht mehr ernst zu nehmen. Es gibt immer noch viele offenen Fragen: Wie setzen sich die Mehrkosten für die Alternativlösung Grube Neandertal zusammen? Wird die CO2 Bilanz absichtlich falsch dargestellt? Fragen, die wohl unbeantwortet bleiben werden. Fragen, die zweieinhalb Jahre nicht beantwortet wurden, weil bis 2021 niemand mit uns sprechen wollte! Es wird wohl in der ersten Januarwoche 2022 zu einer Räumung und Rodung vom Wald kommen. Das muss dann Herr Schneidewind verantworten, der als Initiator des Runden Tisches kläglich gescheitert ist.“

Bald könnte also die sovielste Teil-Rodung vom schönen Osterholz Wald vollzogen werden. Auch die Waldbesetzung ist Räumungsbedroht. Noch läuft eine Klage gegen das Vorhaben beim Oberverwaltungsgericht in Münster, sollten die Kläger*innen vor Gericht verlieren, sieht es nicht gut aus für den Wald. Obwohl ein Klima-Gutachten des deutschen Wetterdienstes für Wuppertal besagt, dass in Wuppertal keine Grünflächen mehr verschwinden sollen, wenn wir auch lokal den Klimawandel stoppen wollen, scheint es auch unter Schwarz-Grün in Wuppertal ein weiter so mit der Zerstörung unsere Lebensgrundlagen zu geben.

René Schuijlenburg dazu: „Wir haben nicht vergessen das die Mehrheit des Wuppertaler Stadtrates der Bezirksregierung Düsseldorf in 2019 die Empfehlung gegeben hat, den Rodungen im Osterholz zu zustimmen. Schon damals hätte die Stadt Wuppertal dies ablehnen können, so wie es die Stadt Haan gemacht hat, im Haaner Teil vom Osterholz wird jetzt auch nicht gerodet. Statt der Bezirksregierung zu empfehlen, eine Genehmigung für die Rodung zu erteilen, hätte die Stadt Wuppertal sich also schon damals um alternative Lösungen kümmern müssen. Das jetzt behauptet wird, es wäre zu wenig Zeit für alternative Lösungen ist nur die halbe Wahrheit: die Stadt hat sich schlichtweg lange nicht um alternative Lösungen gekümmert und stattdessen der Rodung damals zugestimmt.“

Die Bürger*inneninititiative wird sich weiterhin für den Wald einsetzen. Von Montag bis Freitag wird es weiterhin jeweils von 06:00 bis 12:00 eine Mahnwache im Osterholz Wald geben. Am 02. Januar, 2022, gibt es eine Demonstration in Wuppertal Vohwinkel. Die Demonstration wird um 14:00 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz am Bahnhof Wuppertal-Vohwinkel anfangen und danach zum Osterholz Wald ziehen. Im Falle einer Rodung wird es im Wald Aktionen des zivilen Ungehorsams geben.

Osterholz bleibt!


Aufruf für das Skillshare Camp

Barrio „Freihafen Osterholz“ im Dezember 2021

Wir laden ein vom 24.12 zum 31.12 zu uns zum Skillshare in den Wald zu kommen. Wir werden viele Workshops zur Vorbereitung der Räumung/Rodung anbieten. Zum Beispiel: Klettern,Barikadenbau, Rechtshilfe und vieles mehr. Zum Abschluss soll es eine Sylvesterparty geben. Also kommt alle vorbei, vergesst eure warmen Sachen/ Schlafsäcke nicht und verteidigt mit uns diesen Wald. Für den Rest ist gesorgt.

Ihr seid eingeladen in den Osterholzer Wald zu kommen, um diesen mit uns zu verteidigen. Da die Räumung vorraussichtlich ab dem 3.Januar beginnt, bleibt uns nicht mehr viel Zeit. Denkt bitte nicht, dass es ausreicht, an diesem Tag zur Räumung zu kommen. Bei Räumung/Rodung wird der Wald ziemlich schnell abgeriegelt werden, deshalb seid da bevor es losgeht, damit ihr schon im Wald seid, bevor das nicht mehr möglich ist. Kommt zu unserem Skillshare was am 24.12 beginnt und bis zur Räumung geht. Wir sind wütend und das lassen wir sie spüren.

Wälder schützen, anarchistische Freiräume verteidigen.

Freihafen Osterholz, Dezember 2021


Die Vorbereitungen auf Tax X laufen.
Besetzung „Jeder Baum zählt!“ im Januar 2022

Vielleicht gelingt es, die Räumung hinauszuzögern. Verhindern wird auf jeden Fall sehr schwierig werden. Dazu bräuchte es engagierte Massen im Wald und in der Umgebung.

Auch von Unterstützer*innen, die den Wald nicht besetzen wollen, kann am Tag der Räumung einige Verwirrung im und um den Wald herum gestiftet werden, um die Polizei abzulenken. Wichtig wäre auch eine unabhängige Berichterstattung. Die offiziellen Medien verlassen sich häufig auf die Presseberichte der Polizei und Polizeigewalt bleibt allzu oft ausgeklammert. Bitte darauf achten, dass Rücksicht zu nehmen ist, wenn Menschen nicht gefilmt werden wollen. Um Aktivist*innen nicht unnötig der Repression auszusetzen, sollten Gesichter ohnehin in der Bildverarbeitung übermalt werden. Auch das berücksichtigen
Journalist*innen häufig nicht.

Am Abend des TAG X findet um 18 Uhr ab Bahnhof (Wuppertal) Vohwinkel eine Bündnisdemo mit vielen wütenden Menschen statt.

Alle die es nicht nach Wuppertal schaffen, können auch an anderer Stelle das Ganze in die Öffentlichkeit bringen. (Solidarische Transparente, phantasievolle Aktionen, Texte verfassen und publizieren, Flyer entwerfen usw.) Gerne könnt ihr über eure Aktivitäten eine Mail an  …, damit über sie berichtet werden kann. Auch über Solifotos wird sich sicherlich gefreut.

Auch nach der Räumung ist der dann noch bestehende Restwald weiter bedroht. Es ist nicht der letzte Akt eines Dramas. Wenn den Kalkwerken Oetelshofen nicht Einhalt geboten wird, handelt es sich nur um eine Teilrodung „ihres“ intakten Waldes, der für sie nur Müll ist und für uns und andere Lebewesen Frei- und Lebensraum.