In eigener Sache…

Eigentlich müsste hier eine Palästina Flagge präsentiert werden. Oder ein Solidaritätsaufruf mit ihrem Befreiungskampf.

Käme das doch einer Anpassung gleich.

Ist es nicht Pflicht der weltweiten Klimagerechtigkeits- Community und darüberhinaus, sich gegen die Unterdrückung zu positionieren?

Ist es denn nicht der alte, sich wiederholende Kampf der Unterdrückten gegen ihre Unterdrücker, den wir uns nicht entziehen sollten?

Entziehen können wir ihn uns jedenfalls nicht. Bei vielen Gruppen, mit denen wir zu tun haben, ist die Haltung eindeutig.

Zunächst einmal das A/I Collective aus Italien, das uns unsere E-Mail Adresse zur Verfügung stellt und dem wir für ihre wichtige Arbeit danken. Auf ihrer Startseite prangt seit Monaten in der rechten oberen Ecke eine palästinensische Flagge mit der Parole „Free Palestine!“.  Ein klares Statment.

„Blockcopcity.org“    wiederum veröffentlicht ein Poster mit einem altbekannten Foto. Ein palästinensischer Junge wirft einen Stein gegen einen israelischen Panzer. Die Aufschrift lautet: „Unsere Schicksale und Kämpfe sind dieselben. Von Palästina nach Atlanta. Vom Fluss bis zum See. Keine zionistische Gewalt. Keine faschistischen Schweine!“ In einem Text auf ihrer Seite äußern sie „Volle  Solidarität mit dem palästinensischen Widerstand und dessen Unterstützung“.  Sie erkennen eine Verbindung zwischen den Befreiungskämpfen und holen dabei sehr weit aus: „Block Cop City ist solidarisch mit dem Volk der Muskogee, das aus dem Weelaunee („Intrenchment Creek Park“) und den umliegenden Gebieten vertrieben wurde, mit Palästinensern auf der ganzen Welt und mit allen Menschen, die sich gegen koloniale Gewalt und Enteignung wehren.“

Auf der Seite hambacherforst.org schreiben Anarchist*innen aus dem Wald ebenfalls zum Thema.

Das Pogrom der Hamas wird auch kurz erwähnt. Kernaussage ist, dass der 7. Oktober in der Öffentlich breit thematisiert wird, während das jahrzehntelange Leid der Palästinenser*innen und ihr antikolonialer Kampf keine Rolle spielen. „Der Kampf der Palästinenser*innen entstand nicht in den letzten Monaten, sondern ist ein über 70 Jahre andauernder Kampf gegen deren Auslöschung, für deren Land, Geschichte und um deren blanke Existenz.“

Im Grunde genommen fordern die Waldbesetzer*innen aus dem Hambacher Wald, dass sich auch hier die internationale Sichtweise und Parteinahme auf den Nahost-Konflikt durchsetzt.

Die Fronten sind klar. Bei dem global bedeutenden Thema, steht eine Seite für den Terror, die andere für Befreiungskampf, mit dem wir uns solidarisieren sollen.  

So der Tenor ihrer Propaganda.

Eine kritische Auseinandersetzung mit dem palästinensischen Widerstand findet nicht statt. Alles unter einer Flagge.

Wenn Empathie und Solidarität, kritiklos einseitig verteilt werden. Lohnt es sich dann zu diskutieren?

Nein, es liegt an den Verfasser*innen solcher Publikationen selbst, sich mit ihren eigenen Inhalten auseinanderzusetzen. Sie haben zu klären, wen sie stark machen, mit wem sie Bündnisse eingehen und für was sie einstehen.

Die Osterholzsoli-Seite solidarisiert sich weiterhin mit den verschiedenen lokalen Kämpfen, nicht nur in Atlanta oder im niederrheinischen Tagebau.

Das war es dann aber schon auch.

Dabei wäre ein Konsensfindung auch bei extrem schwierigen Themen möglich. Es bedarf aber einer gründlichen  Reflexion.

Bleibt sie aus, stehen wir vor einem Trümmerhaufen.

Vielleicht müssten einige erst ihre eigene Erfahrungen machen, was Islamismus und Antisemitismus bedeuten, bevor ein Umdenken stattfinden kann. Wünschen wir das Niemandem!

Bedingungslose Solidarität kann es auf jeden Fall nicht geben! Nicht nur das, zu einigen Kräften bleibt nur, sich komplett zu distanzieren.