Bis zu vierzig Personen erinnerten am 28. Januar in Wuppertal an die Räumung und Rodung eines großen Teiles des Osterholzes vor einem Jahr.
Nach einem Auftakt auf dem Bahnhofsvorplatz Wuppertal schloss sich ein kleiner Demonstrationszug an, der ins Osterholz führte.
Auf der Veranstaltung wurde in verschiedenen Redebeiträgte an die Zeit bis zum Tag X erinnert. Thematisiert wurden der bürgerliche Protest, die Waldbesetzung, der Widerstand und der Ablauf der Räumung und Rodung. Es wurde aber deutlich gemacht, dass das Osterholz weiter in Gefahr ist, wenn den Kalkwerken Oetelshofen nicht umgehend Einhalt geboten wird. Vor kurzem wurde eneut Bäume gefällt, u.a. ca 1 ha Wald auf Haaner Stadtgebiet. Weitere Rodungen sind geplant.
Als Vertreterin der Bürgerinitiative Osterholz ging Majo in ihrer Rede auch noch einmal auch das gemeinschaftlich, solidarische Verhältnis untereinander ein , das den Widerstand geprägt hat.
"Unsere Bürger*inneninitiative Osterholz Bleibt! und die Waldbesetzung haben sich gegenseitig unterstützt. Wir wussten, dass der eine nicht ohne den anderen kann. Dass wir nur gemeinsam miteinander stark sind. Wir hatten viel Spaß miteinander. Viele schöne Momente, Unterstützung in schwierigen Zeiten, viel gelernt, tolle Gespräche."
Für die musikalische Begleitung sorgte erneut die Band „Fortschrott“
Dieses Mal beteiligte sich auch der Sänger und Gitarrist Frithjof Kuhlmann.
Ein älterer Waldbesetzer äußerte seinen subjektiven Rückblick auf den Räumungstag.
Im Osterholz angekommen, erfreute ein von Baumkletter*innen angebrachtes Transparent die Teilnehmer*innen. Die Aufschrift ist eine direkte Warnung an Till Iseke, dem Hauptverantwortlichen für die Räumung und anhaltender Rodungen im Osterholz. Mit weiteren Besetzungen ist zu rechnen. Dem Geschäftsführer des Unternehmen Oetelshofen müssten die Worte bekannt sein. „Sag niemals nie“, äußerte er kurz nach dem Tag X auf Nachfrage, ob weitere Flächen gerodet werden. Zusätzlich hing neben dem Transparent eine Konstruktion, wie sie in ähnlicher Auführung zu Beginn der Besetzung als erste Struktur errichtet wurde.
Solidarische Grüße wurden an die Aktivist*innen gesendet, die sich in Lützerath, Fechenheimer Wald und anderen Orten für Klima- und Naturschutz einsetzen.
Im Hinblick auf die Zukunft des Proteste wurde es klar formuliert; es wird nicht aufgegeben. Der Protest geht weiter, solange die Vernichtung vom Osterholz Wald weiter geht. Das Ziel bleibt es, den Restwald zu erhalten!
Auch die Waldspaziergänge werden fortgesetzt. Sie finden jetzt im zweimonatlichen Rythmus, in den „ungeraden“ Monaten, am ersten Sonntag im Monat statt.
Materialien:
Eröffnungsrede (pdf), die auf dem Vorplatz des Vohwinkler Bahnhofes gehalten wurde.
Die Rede von Majo (pdf) von „Osterholz bleibt“ zur Demo
Der Aufruf zur Demonstration am 28. Januar
Vor einem Jahr, am 25.01.2022 wurde die Besetzung des Osterholz geräumt und begonnen einen großen Teil des Osterholz Waldes zu roden. Damit wurde Vohwinkel und Gruiten ein Naherholungsgebiet sowie Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen beraubt.
Auch in diesem Winter wurden weitere Flächen im
Osterholz gerodet und ein Ende ist nicht in Sicht.
Der Kampf um das Osterholz ist also noch nicht zu Ende!
Wir solidarisieren uns mit den Aktivist:innen, die sich in Lützerath,
Fecherheimer Wald und anderen Orten für Klima- und Naturschutz einsetzen.
Am kommenden Samstag, den 28.01.2023 findet zu dem Jahrestag auf dem Bahnhofsvorplatz Wuppertal Vohwinkel eine Demo statt, die bis zu der gerodeten Fläche im Osterholz zieht.
Die Wuppertaler Band Fortschrott, welche den Protest gegen die Naturzerstörung von Anfang an begleitet hat, wird bei der Demo auftreten.
BI Osterholz Bleibt!